Zweimal war ich in Polen, letzten Winter und diesen Sommer. Ich arbeite beim Solinetz Luzern, einem Verein, der sich für eine solidarische Migrationspolitik einsetzt. Nebenbei studiere ich Migrationswissenschaften. Durch den Austausch mit geflüchteten Menschen weiss ich, wie gewaltvoll die europäische Abschottungspolitik ist.

Ich hatte schon länger die Idee, mehr über die Realität an einer europäischen Aussengrenze in Erfahrung zu bringen. An einem Treffen lernte ich Leute aus Polen kennen, die an der polnisch-belarussischen Grenze Menschen auf der Flucht unterstützen. Sie haben mich eingeladen, bei ihnen mitzuarbeiten. Da war schnell klar: Ich fahre hin. Einige Freundinnen und Freunde schlossen sich an. Vor der Abreise sammelten wir Material und Geld, um die Anreise zu finanzieren und die Arbeit der Leute in Polen zu unterstützen. Kost und Logis vor Ort waren günstig.