Es gibt kaum etwas Schwierigeres, als über Sex zu schreiben. Eigentlich lieben Autorinnen und Autoren ja Details, denn sie erzeugen Nähe. Nur wenn es intim wird, bleiben sie meistens vage. Was genau passiert, wird – vielleicht aus Pietät, vielleicht aus Unvermögen – der Fantasie überlassen.

Bei Strandromanen mag das in Ordnung sein. «In Drehbüchern ist es aber oft genauso», sagt Theaterregisseurin Désirée Wenger zum Beobachter und nimmt einen grossen Schluck von ihrem Eistee. Da stehe dann einfach: «Sie haben Sex» oder, der Klassiker, «Sie küssen sich».

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Ein Kuss kann vieles bedeuten

Aber Sex ist nicht gleich Sex. Und auch ein Kuss kann entweder eine schüchterne Berührung sein – oder vollen Körpereinsatz beinhalten. «Ich finde es unverzichtbar, solche Szenen vorher zu besprechen», sagt Wenger. «Die Regie sagt noch immer zu oft: ‹Na los, machen Sie mal!›»