Plötzlich wird der Brustkorb zusammengedrückt, das Atmen wird schwerer – Panik kommt auf: Ein akuter Asthmaanfall ist für die Betroffenen häufig mit Todesangst verbunden. Doch Asthmaanfälle enden sehr selten tödlich. Die Patienten können zwar relativ leicht einatmen, aber nur mit grösster Anstrengung wieder ausatmen.

Asthma bronchiale wird durch das Zusammenspiel dreier Symptome ausgelöst:

 

  • Die Bronchialmuskulatur verkrampft sich.
  • Die Bronchialschleimhaut schwillt an.
  • Es entsteht ein zäher Schleim, der die Atemwege verklebt und nur schwer ausgehustet werden kann.

«Den Anfall stoppen!», heisst deshalb das oberste Gebot. Seit gut 30 Jahren gibt es wirksame und verträgliche Medikamente gegen die Verengung der Atemwege – so genannte Bronchospasmolytika, die auch inhaliert werden können.

Auch die Vertreterinnen und Vertreter der «sanften Medizin» kommen oft nicht um sie herum. Zwar lässt sich ein Asthmaanfall auch mit Heilpflanzen oder durch Akupunktur stoppen. In der Regel steht jedoch weder das eine noch das andere rasch genug zur Verfügung.

Asthma

loading...
Schulmedizin setzt auf Kortison

Doch weshalb oder worauf reagieren die Bronchien so empfindlich? Hinter dem Asthma bronchiale steckt eine chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut. Die Entzündung ist das Resultat vieler kleiner, schädigender Einflüsse: Infekte der Atemwege, Allergene, Rauchen, aber auch erbliche Faktoren spielen eine Rolle.

Die chronische Entzündung zu bekämpfen ist das Hauptanliegen der Asthmabehandlung. Die Schulmedizin tut dies mit Kortison. Die Angst vor diesem Medikament ist zwar immer noch verbreitet, inzwischen aber meist unbegründet.

Kortison wirkt antiallergisch, entzündungshemmend und reduziert die übermässige Produktion von Bronchialschleim so schnell wie kein anderes bekanntes Mittel. In vielen Fällen kann es heute ebenfalls inhaliert werden. Dadurch wirkt es nur dort, wo es wirken soll: in den Bronchien.

Das Verhalten ändern

Aus der Sicht der Naturheilkunde stellen die Medikamente eine Notfallmassnahme dar. Ist das Asthma einmal stabilisiert, schlägt die «sanfte Medizin» jedoch einen anderen Weg ein: Der allgemeine Gesundheitszustand und die Lebenssituation der Patientinnen und Patienten rücken ins Zentrum. Denn der Verlauf des Asthmas wird von vielen, zum Teil sehr fein wirkenden Faktoren beeinflusst:

 

  • Immunsystem (Allergien)
  • Ernährung
  • emotionale Probleme
  • Umgang mit Stress
  • Entspannung
  • Körperhaltung
  • Bewegung und Sport
  • Atemtechnik
  • Schlafqualität
  • Wohn- und das Arbeitsumfeld

Aus den individuellen Antworten des Patienten lassen sich die unterstützenden und aufbauenden Massnahmen ableiten. Mit ihrer Hilfe soll der Asthmatiker sein inneres Gleichgewicht wieder erlangen. Parallel zu diesem Prozess gilt es, die Medikamente vorsichtig zu reduzieren und schliesslich ganz abzusetzen.

Die Komplementärmedizin sieht für Asthmapatienten also eine aktive und anspruchsvolle Rolle vor. Sie fordert von ihnen Eigenverantwortung und fördert diese auch konsequent. Ziel jeder Behandlung ist eine möglichst hohe Lebensqualität – trotz Asthma. Ob die Therapieziele letztlich erreicht werden, hängt jedoch massgeblich von der Mitarbeit und der Disziplin der Patientinnen und Patienten ab.

Einige Infos zu Asthma

  • Medikamente sind zur Stabilisierung des Asthmas oft unumgänglich.
  • Für jede Massnahme gilt: keine Wirkung ohne Nebenwirkung.
  • Die Einhaltung des vereinbarten Behandlungsplans ist Voraussetzung für den Erfolg jeder Therapie.
  • Asthma entwickelt sich häufig aus einer Allergie.
  • Auch Medikamente, insbesondere Schmerzmittel, können Asthma auslösen.
  • Psychische Faktoren können das Asthma beeinflussen.
  • Rauchen erhöht das Asthmarisiko massiv. Gefährdet sind auch passiv rauchende Kinder.
  • Asthma ist nicht heilbar, aber behandelbar.

weitere Infos über Asthma lesen