In den kälteren Jahreszeiten muss es auf Balkonien nicht trist und kahl sein. Mit einigen Tricks und ein paar winterharten Pflanzen lässt sich sehr wohl Schmuck in die Blumenkästen zaubern. Wichtig ist, dass die Pflanzgefässe genügend gross sind. Zudem muss man auch im Winter giessen, denn wenn die Wurzelballen austrocknen, sterben die Gewächse schnell. Bereits drei Wochen ohne Wasser können die Pracht gefährden. Wer in die Ferien fährt, sollte also unbedingt jemanden bitten, in dieser Zeit zu giessen.

Grüne Farbtupfer im tristen Weiss

Für konstantes Grün in verschiedenen Schattierungen sorgen Koniferen, also Nadelgewächse aller Art. Für Balkonkistchen sollten allerdings nur Sorten gewählt werden, die höchstens 60 Zentimeter hoch wachsen. Besonders geeignet sind Blaufichte, Zwergkiefer, Zwergwacholder und die Silberzypresse. Auch kleine Tannen erfreuen sich grosser Beliebtheit.

Etwas Farbe zaubern auch immergrüne Farne auf die Terrasse. Rippenfarn, Schildfarn und Engelsüss, dessen Wurzel süss schmeckt, vertragen eher schattige Plätze. Buchsbäumchen, die es auch in verschiedensten Formen gibt, sind ebenfalls winterhart, reagieren auf Trockenheit am Wurzelballen aber relativ sensibel. 

Wer die oft nicht besonders dekorativen Balkongefässe mit herabhängenden Ranken kaschieren möchte, ist mit winterharten Efeusorten (Hedera helix und hibernica) gut bedient. Die panaschierten Arten, also Sorten mit zweifarbigen Blättern, sind weniger geeignet, da sie empfindlich sind. Die Altersform von Efeu (Hedera helix arborescens), auch Strauchefeu genannt, eignet sich generell nicht für Sitzplätze: Die Blüten üben auf Wespen enorme Anziehungskraft aus.

Bunte Akzente

Weitere Pflanzen mit hängenden Trieben sind die goldgelbe Haarzypresse (Filifera aurea nana), eine Nadelbaumart, und das Münz- oder Pfennigkraut (Lysimachia nummularia).

Winterharte Gräser wie der Blauschwingel oder das kräftig grüne Bärengras, die runde Kissen bilden, geben eine hübsche Kulisse für bunte Pflanzen. Auch verschiedene Seggen-Arten (Carex) sowie das dekorative Lampenputzergras und das Federborstengras vermögen der Kälte zu trotzen. Letztere verlieren im Winter zwar ihre Grünfärbung, sehen aber auch in Braun sehr dekorativ aus.


Bunte Akzente setzt etwa Erika, die je nach Sorte von November oder Januar/Februar bis in den März blüht. Ihre karminroten, weissen oder rosa Blütenglöckchen heben sich schön gegen die verschiedenen immergrünen Nadelgehölze oder Grassorten ab. Auch Christrosen (Helleborus) bringen Farbe in die Tröge. Diese knapp 30 Zentimeter hohe Winterstaude gibts nicht nur in Weiss, sondern auch als Hybriden in Hell- und Dunkelrosa, Gelb und als zweifarbige Varietäten. Christrosen blühen bereits ab Dezember.

Der gelbe Winterjasmin, der je nach Temperatur zwischen November und Januar zu blühen anfängt, liebt einen eher sonnigen Standort. Er bietet sich, an einem Gitter hochgebunden, auch als Sichtschutz an. Allerdings ist zu beachten, dass Winterjasmin auf alle Seiten rund 30 Zentimeter Platz braucht, also einen grösseren Topf benötigt. Kräftiges Rot auf den Balkon bringen zum Beispiel kleinwüchsige Rosen, die Hagebutten bilden. Besonders hübsch: die Glanzrose (Rosa nitida) mit hellrosa Blüten, die allerdings ebenfalls ein etwas grösseres Pflanzgefäss verlangt.

Vorsicht vor schönen Giftpflanzen

Auch der Seidelbast ist mit seinen roten Beeren ein Blickfang, zumindest solange sie die Vögel nicht wegpicken. Allerdings: Die Beeren sind giftig; aus diesem Grund sollte man darauf im Umfeld von Kleinkindern verzichten. Dasselbe gilt für die Stechpalme (Ilex).

Besonders dekorativ ist der Federbuschstrauch (Fothergilla gardeni), dessen Blätter eine mehrfarbige Herbstfärbung aufweisen. Wohlriechenden Duft bringt die Fleischbeere (Sarcococca confusa) in die Winterluft: Die Pflanzen aus China mit ihrem dichten, glänzenden Blattwerk schmücken sich mit weissen, duftenden Winterblüten und danach monatelang mit leuchtend roten Beeren.

Tipps für Wintergärtner

  • Decken Sie den Erdbereich ab, wenn Sie Pflanzen auf dem Balkon überwintern müssen – etwa mit Tannenzweigen. Bei Rosenbäumchen eignen sich dafür zusätzlich alte Jutesäcke.
  • Pflanzgefässe sollten möglichst keinen Bodenkontakt haben. Sie könnten sonst durch den Frost zerspringen. Stellen Sie die Behälter auf Steine oder Holzstücke.
  • Grosse Topfpflanzen können mit Strohmatten umwickelt werden, wie sie sonst am Balkongeländer als Sichtschutz dienen.
  • Auch in Wintermonaten brauchen Pflanzen Wasser – das Giessen also nicht vergessen.