Hinter den Buchsbaumbüschen versteckte sich die sechs Monate alte Katze Sunita am liebsten: Ständig knabberte sie die Blätter an. Eines Morgens war der Balkon kahl. Sunitas Besitzerin hatte die Büsche ausgerissen - aus Angst, dass sich ihr Schmusetiger vergiftet.

Buchsbaum ist stark giftig: Seine Alkaloide wirken zuerst erregend, dann lähmend. Doch keine Panik: Eine vier Kilo schwere Katze muss immerhin etwa 20 Gramm Buchsbaumblätter fressen, damit die Dosis tödlich wirkt, ein 30 Kilo schwerer Hund gar 150 Gramm. Als Vorsichtsmassnahme empfiehlt sich: Wer junge Kätzchen oder Hunde hat, sollte stark oder sehr stark giftige Balkon- und Zimmerpflanzen wie Engelstrompete, Maiglöckchen, Herbstzeitlose, Oleander, Dieffenbachie oder eben Buchsbaum ausser Reichweite stellen.

Übertrieben wäre es, jede schwach giftige Begonie oder Hyazinthe unverzüglich in den Abfallsack zu befördern: Nur wenn die Katze oder der Hund immer wieder daran knabbert und leichte Vergiftungssymptome zeigt, muss die Pflanze entfernt werden. Doch aufgepasst: Nagetiere und Schildkröten reagieren empfindlicher - deshalb sollten sie möglichst mit gar keinen giftigen Pflanzen in Kontakt kommen.

150 Gramm Trauben können tödlich sein
Produkte für Landwirtschaft und Gartenbau verursachen am häufigsten schwere Vergiftungen und Todesfälle bei Tieren. Gefährlich sind auch offen herumliegende Medikamente: Selbst «harmlose» Schmerzmittel wie Aspirin und Paracetamol können für Hunde sehr schädlich und für Katzen sogar tödlich sein.

Tiere reagieren auf gewisse Substanzen anders als Menschen. So kann etwa Teebaumöl eine Katze umbringen: Manche Besitzer reiben ihre Haustiere damit ein, um Flöhen den Garaus zu machen - die Katzen schlecken sich danach ab und nehmen so das auch für sie giftige Öl auf.

Ein fünf Kilogramm schwerer Hund wiederum kann an 150 Gramm Trauben oder einer Tafel dunkler Schokolade sterben. Schokolade enthält Theobromin, das für Hunde giftig ist. Entscheidend ist die Dosis: Selbst ein kleiner Terrier nimmt keinen Schaden, wenn er mal ein Schokoladentäfelchen erwischt.

Welche Pflanzen sind giftig?

  • Harmlose Zimmer- und Balkonpflanzen:
    www.toxi.ch (PDF)
  • Liste unproblematischer giftiger Zimmer- und Balkonpflanzen: www.vetpharm.uzh.ch
  • Liste giftiger Garten- und Wildpflanzen:
    www.toxi.ch (PDF)
  • Giftpflanzen-Datenbank - über die Suchfunktion können Sie nachsehen, ob Ihre Zimmer- oder Balkonpflanzen giftig sind: www.giftpflanzen.ch

  • Die häufigsten Symptome von Vergiftungen bei Tieren sind Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Schwäche, Krämpfe und Lähmungen.
  • Suchen Sie bei stärkeren Vergiftungserscheinungen so rasch wie möglich einen Tierarzt auf. Falls die Symptome nur schwach sind, rufen Sie das Toxikologische Informationszentrum an.
  • Bringen Sie Ihr Haustier nicht zum Erbrechen, sondern bieten Sie ihm allenfalls Wasser zum Trinken an.

Notrufnummer und weitere Infos:

  • Telefon 145: Toxikologisches Informationszentrum, www.toxi.ch
  • Online-Vergiftungscheck des Instituts für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich: www.clinitox.ch