Manchmal muss man hinstehen, auch wenns ungemütlich wird, glaubt Mathias Gräzer: «Stammtischhelden gibt es genug. Wichtig ist, dass man als Bürger öffentlich Stellung bezieht, wenn man einen Missstand bemerkt.»

 

An diesem Punkt sieht sich der 30-jährige Zürcher Ende 2015. Der Nationalrat hat beschlossen, 2200 geländegängige Duro-Kleinlastwagen der Armee sanieren zu lassen, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Budget: 558 Millionen Franken – 250000 Franken pro Fahrzeug. Gräzer stutzt. Er kennt den Duro gut, ist Hauptmann, war sechs Jahre lang Kompaniekommandant. Er rechnet: Neue Fahrzeuge würden die Hälfte kosten. «Eine Sanierung ergibt keinen Sinn. Es lässt auch keiner 20-jährige Autos für das Doppelte des einstigen Kaufpreises aufmotzen.» 

 

Gräzer kontaktiert Sicherheitspolitiker, stellt Fragen. Meist erhält er nicht mal eine Antwort. Er wendet sich an die Medien; die machen seine Kritik publik. Folge: eine öffentliche Diskussion über ein Rüstungsgeschäft, das sonst wohl nur Insider wahrgenommen hätten. Als Offizier geniesst Gräzer hohe Glaubwürdigkeit. Auch wenn er sagt: «Ich bin nie als Offizier aufgetreten, sondern immer als Bürger. Ich stehe hinter der Armee. Aber als Bürger will ich auch, dass die Politik mit öffentlichen Geldern vernünftig umgeht.»

 

Gräzers Engagement bleibt ohne Erfolg. Im März 2016 stimmt auch der Ständerat der Duro-Sanierung zu. Dafür hat er sich Feinde gemacht; seine militärische Karriere, sagt er, sei nun wahrscheinlich beendet. Doch er würde wieder so handeln: «Unsere Demokratie lebt davon, dass sich die Bürger einbringen und den Parlamentariern auf die Finger schauen.»

Kandidat 6: Mathias Gräzer

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Entscheiden Sie mit, wer den Prix Courage 2016 erhält. Die Stimmen der Beobachter-Leserinnen und -Leser und diejenigen der Prix-Courage-Jury werden zu je 50 Prozent gewichtet.

hotel.jpgWettbewerb: Wenn Sie sich an der Abstimmung beteiligen, können Sie ausserdem mit etwas Glück zwei Übernachtungen für zwei Personen im Romantik Seehotel Sonne**** Superior gewinnen, dem historischen Hotel in Küsnacht am Zürichsee (Bild rechts).

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Teilnahmeschluss ist der 23. Oktober 2016.