1. Bei Minergie darf man die Fenster öffnen

Aber natürlich! Die Komfortlüftung stellt sicher, dass dem Innenraum jederzeit genügend Frischluft zugeführt wird. In der Heizperiode sollte aus ökologischen Gründen nicht über die Fenster gelüftet werden, schon gar nicht mit ständig gekippten Fenstern. Wenn Sie aber Lust verspüren, die Fenster weit aufzureissen, dann tun Sie das. Im Sommer empfiehlt es sich ausserdem, das Gebäude nachts mit offenen Fenstern auszukühlen.

2. Ein Minergie-Gebäude darf man mit Öl beheizen

Nein, fossile Heizungen sind in Minergie-Gebäuden seit 2017 nicht erlaubt. Diese sind deshalb CO2-frei im Betrieb und damit fit für die Zukunft: denn die fossilen Energien werden bald nicht mehr erlaubt sein fürs Heizen.

3. Minergie gibt es schon bald 50 Jahre

Nein, das stimmt nicht ganz. Die Entwicklung hin zu energieeffizienten Gebäuden, die sich zu einem guten Teil durch die Sonne heizen lassen, begann in den 70er-Jahren mit der Ölkrise. Aber erst Anfang der 90er-Jahre entstand in der Schweiz das Minergie-Konzept. Seit 1998, also genau seit 25 Jahren, zertifiziert der Verein Minergie klimafreundliche und komfortable Häuser. 

4. Mit Minergie kann man auch sanieren

Selbstverständlich! Pro Jahr werden ca. 200 Gebäude nach Minergie modernisiert. Bei einer Minergie-Sanierung reduziert sich der Energiebedarf des Gebäudes um Faktor 2 bis 5. Das macht unabhängig und hilft dem Klima.

5. Das Bundeshaus ist denkmalgeschützt und Minergie-zertifiziert

Ja. Das prominenteste Minergie-Gebäude trägt die geschichtsträchtige Kennzahl 1492. Das Bundeshaus West, erbaut 1857, ist nach dem Minergie-Baustandard saniert und zertifiziert. Das Bundeshaus Ost sogar nach dem Minergie-ECO-Baustandard, der für eine besonders gesunde und ökologische Bauweise steht. Von aussen sieht man nicht, wie ökologisch und komfortabel das Bundeshaus wirklich ist!

6. Minergie-Gebäude brauchen in Tat und Wahrheit viel mehr Energie als berechnet

Das kommt drauf an! Bei einem Grossteil der Minergie-Gebäude liegt der Verbrauch im erwarteten Bereich und damit deutlich tiefer als bei konventionellen Gebäuden. Wenn man aber im Minergie-Gebäude das Kippfenster dauernd offen hat, auf 24°C heizt, die Storen falsch bedient und die Wärmepumpe schlecht einstellt – dann hat man einen Mehrverbrauch. Im Mittel ist dieser aber gering – und in absoluten Zahlen kaum je ein Drama: etwas mehr als sehr wenig bleibt sehr wenig!

7. Minergie-Gebäude sind etwa gleich klimafreundlich wie das Gesetz sowieso vorschreibt

Nein, Minergie geht deutlich weiter. Der Gesamtenergiebedarf eines Minergie-Gebäudes ist heute mindestens 20 % tiefer als jener eines konventionellen Neubaus. Mit Minergie-P und Minergie-A spart man sogar bis zu 50 %. Und die Standards werden weiter verschärft, der Unterschied nimmt bald noch mehr zu.

8. PV-Anlagen und Dämmung brauchen viel weniger Energie in der Herstellung als sie im Betrieb produzieren und sparen

Richtig! Die Zeiten sind längst vorbei, als dies noch eine knappe Rechnung war. PV-Anlagen brauchen je nach Standort und Modell 1–3 Jahre für die Amortisation der Herstellungsenergie. Dämmstoffe lohnen sich je nach Gebäude und Material nach 3–8 Jahren. Die Lebensdauer dieser Produkte ist viel länger.

9. Eine korrekt betriebene Lüftung macht Lärm und trockene Luft

Stimmt nicht. Richtig installierte, gewartete Lüftungsgeräte hört man nur noch, wenn man ganz genau hinhört! Andere Geräusche sind viel lauter, selbst in ganz leisen Wohnungen und Büros. Und weil bei neuen Minergie-Gebäuden alle Lüftungen automatisch gesteuert sind oder manuell eingestellt werden können, passt man den Luftwechsel der Nutzung an. So wird die Luft nicht trockener als in den genügend via Fenster gelüfteten Räumen.

10. Minergie lohnt sich

Ja – wenn man langfristig denkt, bestimmt. Gerade bei steigenden Energiepreisen werden die etwas höheren Investitionskosten – meist 1–2 % – über die Jahre wettgemacht. Wie viel dann der höhere Komfort, die Bauschadenfreiheit oder das gute Gefühl, das Klima zu schützen Wert ist, muss jede und jeder für sich wissen.

Minergie
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