Herr Plantak, die Öffnung von Crowdhouse Anfang 2021 verlief sehr still, ja fast unbemerkt. Wäre das nicht die Gelegenheit für eine gross inszenierte Kommunikation gewesen?
Wir halten nichts von kommunikativen «Big Bangs». Uns war es wichtiger, diese technisch aufwendige Neuerung sauber über die Bühne zu bringen und ein von Anfang an brauchbares Produkt anzubieten. Bei der Kommunikation haben wir uns sehr früh gezielt auf den individuellen Austausch mit potenziellen Verkäufern konzentriert. Das hat sich bezahlt gemacht. Bis heute wurden Immobilien im Wert von über CHF 200 Mio. von Dritten auf Crowdhouse platziert. Ohne, dass wir dafür gross die Werbetrommel gerührt haben.
 

Der Begriff der «offenen Plattform» ist für manche mitunter verwirrend. Was genau darf man sich darunter vorstellen?
Einfach gesagt: Auf Crowdhouse finden Sie heute nicht nur Immobilien, die von Crowdhouse selektioniert, geprüft und verhandelt wurden, sondern auch solche, die direkt vom Eigentümer verkauft werden. Crowdhouse ist bei diesen Immobilien bei der Transaktion selbst nicht involviert, stellt aber die Transaktionsplattform zur Verfügung. Das bisherige Angebot bleibt dabei natürlich bestehen.
 

Laufen Sie damit nicht Gefahr, Ihr eigenes Angebot zu kannibalisieren?
Ich denke, diese Frage legt eine völlig falsche Perspektive offen. Wir stellen uns ja nicht selbst ins Zentrum, indem wir uns die Frage stellen, mit welchen Transaktionsformen wir möglichst hohe Margen erzielen können. Es geht uns darum, mit unserer Technologie möglichst viele Probleme für Käufer und Verkäufer von Rendite-Immobilien zu lösen. Unsere ursprünglichen Modelle können hier viel abdecken. Aber für viele Verkäufer war und bleibt die klassische Vermittlung durch Crowdhouse irrelevant.
 

Weshalb?
Aus unterschiedlichen Gründen. Für einen klassischen Crowdhouse Deal müssen ja sehr viele Kriterien stimmen – vom Profil der Immobilie bis zu den Preisvorstellungen des Verkäufers. Vor allem aber haben Verkäufer ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Manchen geht es in erster Linie um Preismaximierung. Andere möchten eine möglichst hohe Transaktionssicherheit. Wieder anderen ist es wichtig, die Transaktion effizient und ohne grossen Aufwand abzuschliessen.
 

Mit einer offenen Plattform gelingt es Ihnen besser, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden?
Natürlich. Es gibt viele Verkäufer, die den Verkauf ihrer Immobilie selbstständig durchführen wollen. Diesen Verkäufern konnten wir mit unseren bestehenden Modellen nicht helfen. Solche Verkäufer suchen keinen Makler, sondern nach der besten Lösung, einen Immobilienverkauf selbstständig abzuwickeln. Wir haben uns darauf konzentriert, eine solche Lösung anzubieten. Dank Crowdhouse haben Verkäufer eine funktionierende Transaktionsmaschine, bei welcher sie den Verkauf gemäss den eigenen Vorstellungen abwickeln können.
 

Ihr Anspruch war es, die beste Lösung für den Verkauf von Rendite-Immobilien auf den Markt zu bringen. Ist Ihnen das gelungen?
Davon bin ich überzeugt. Aus einem einfachen Grund: Wir haben mit der Öffnung der Plattform das Rad ja nicht komplett neu erfinden müssen. Die technischen Lösungen, die wir nun allen Verkäufern anbieten können, sind genau die gleichen, die bei uns intern schon seit Jahren etabliert und weiterentwickelt wurden. Die Technologie basiert auf unseren eigenen Erfahrungswerten und wir wissen, wie gut sie funktioniert. Sie ist im Wesentlichen dafür verantwortlich, dass wir in 6 Jahren ein Volumen von über CHF 1.7 Milliarden bewegen konnten
 

Mit der Öffnung der Plattform wollen Sie Eigentümer dazu ermächtigen, einen Verkauf selbstständig durchzuführen. Greifen Sie damit direkt Makler an?
Crowdhouse soll allen dabei helfen, Transaktionen von Rendite-Immobilien einfacher und effizienter durchzuführen. Das schliesst Makler ausdrücklich mit ein. Wir haben unsere Plattform nicht gebaut, um Makler zu ersetzen. Im Gegenteil: Crowdhouse bietet Maklern ein funktionierendes Tool, mit dem sie ihre Verkäufe schnell, effizient und damit zu voller Zufriedenheit ihrer Kunden abwickeln können. Bereits heute wird ein Grossteil der hochgeladenen Immobilien von einem Makler betreut.
 

Der selbstständige Verkauf einer Immobilie auf Crowdhouse ist aktuell komplett gebührenfrei. Gibt es Pläne, dieses Modell zu monetarisieren?
Es ist kein Geheimnis, dass wir früher oder später Gebühren einführen werden. Momentan geht es uns aber um etwas anderes. Die direkte Interaktion zwischen Verkäufern und Käufern auf Crowdhouse ist noch neu. Wir möchten von möglichst vielen Transaktionen lernen, um diesen Zielgruppen in Zukunft ein noch besseres Transaktionsangebot bieten zu können. Eines ist aber klar: Die entsprechenden Gebühren werden in jedem Fall erfolgsbasiert sein und nur bei Abschluss einer erfolgreichen Transaktion fällig werden.
 

Sie möchten eine Rendite-Immobilie kaufen oder verkaufen? Unter crowdhouse.ch können Sie mehr dazu erfahren.