Liebe Leserinnen und Leser

Südkoreaner müsste man sein. Zumindest wenn man Teil einer geplanten Massenentlassung ist. 

Derzeit läuft eine solche etwa beim Software-Konzern Google. Der baut seit dem vergangenen Jahr weltweit viele Tausend Stellen ab – und hatte das auch in Südkorea vor. Dummerweise verlangt dort das Gesetz, dass Arbeitgeber für jeden Fall einen triftigen und spezifischen Grund haben, wenn sie mehr als fünf Leute gleichzeitig entlassen wollen. Ohne so einen Grund können sie ihren Angestellten nur «vorschlagen», freiwillig zu gehen. Sie können dreimal raten, wie dieser Vorschlag bei der Google-Belegschaft angekommen ist

In der Schweiz ist der Arbeitnehmerschutz deutlich lockerer. Bei einer geplanten Massenentlassung (von der übrigens gerade auch Ringier Medien Schweiz – und als Teil davon der Beobachter – betroffen ist) müssen die Angestellten vorab nur konsultiert werden. Heisst: Sie können Vorschläge einbringen, wie man das Geld anders einsparen und Kündigungen vermeiden könnte. Die Vorschläge sind unverbindlich.

Wir bleiben beim Thema Stellenverlust.

Die Geschichte der Woche

Regina Bühler war ziemlich fassungslos, als sie sich beim Beobachter gemeldet hat. Und sie ist es immer noch: «Man holt jemanden und tauscht ihn gleich wieder aus – und unsere Rechtsgrundlagen lassen das für die Arbeitgeber auch noch zu!»

Und die Neuigkeiten in der Redaktion

Waren Sie schon mal krank und haben Ihre Symptome auf Google gesucht? Egal, ob laufende Nase, Stechen in der Brust oder kalte Füsse – spätestens nach fünf Klicks landen Sie zuverlässig auf einer Website, die bei Ihnen Krebs diagnostiziert. Es ist schwierig genug, im Internet seriöse Informationen zur körperlichen Gesundheit zu finden – noch schwieriger wirds, wenn es um die mentale Gesundheit geht. Besonders wenn Sie sich bevorzugt auf Instagram, Youtube oder Tiktok informieren.

«Mental Health ist in den sozialen Medien bereits sehr präsent, und es ist grossartig, dass wir endlich offener darüber sprechen. Es kursieren aber auch viele Halbwahrheiten und grenzwertige Inhalte. Wenns um die psychische Gesundheit geht, ist das heikel», findet unser Bewegtbild-Leiter Balz Ruchti. Zusammen mit Multimedia-Journalist Sven Wüst hat er an einem Gegenmittel gearbeitet.

Im neuen Instagram-Format «mindFAQ» greifen die beiden die Fragen auf, die viele Menschen betreffen, und lassen die Expertin Sereina Venzin die Grundlagen dazu aufzeigen – wissenschaftlich, sachlich und professionell. 

Soviel für heute

Sie können sich vorstellen, dass wir auf der Redaktion auch schon gemächlichere Tage hatten. Wir wissen noch nicht überall im Detail, was die geplanten organisatorischen und personellen Veränderungen in unserem Unternehmen bedeuten. 

Aber wir versprechen Ihnen: Wir tun alles dafür, dass Sie weiterhin den verlässlichen, sorgfältig und mit Herzblut gemachten Beobachter bekommen, den Sie zu Recht von uns erwarten.  

Bis nächste Woche.