Liebe Leserinnen und Leser,

Wussten Sie, dass Menschenhandel und Menschenschmuggel nicht dasselbe ist? Schmuggler bringen Leute von A nach B, die Profite entstehen durch die Dienstleistung «Transport». Beim Menschenhandel ist der Transport nur das Mittel zum Zweck – der Kern des Geschäfts ist die Ausbeutung der Arbeitskraft, des Körpers. Das habe ich in unserer Geschichte der Woche gelernt. Eine grosse Beobachter-Recherche, zwischen Schweizer Idyll und albanischer Peripherie.

Die Geschichte der Woche

Über Instagram wird Lirije auf ein Jobangebot in der Schweiz aufmerksam – als Nanny. Was sie nicht weiss: Hinter diesen Anzeigen stehen dubiose Vermittler, die junge Frauen mit Aussicht auf Geld und Arbeit in die Schweiz locken. Und dann ausbeuten. Arbeitnehmer sind typischerweise Familien aus dem unteren Mittelstand, die ihre Arbeitslast im Alltag selbst kaum stemmen können. Und die darum auf illegale Angebote zurückgreifen. Ein verworrenes System, mitten unter uns, mit Menschen als Ware.  

Die Journalistinnen Adelina Gashi und Marguerite Meyer haben intensiv recherchiert. Sie sagen:

«Die Schweiz geniesst in Albanien den Ruf als Land, in dem Rechtssicherheit und Wohlstand herrschen. Mit diesem Versprechen im Ohr und der Hoffnung auf ein besseres Leben kommen die jungen Frauen hierher – und geraten in einen ausbeuterischen Teufelskreis. Es muss mehr darüber gesprochen werden, dass Menschenhandel auch bei uns passiert. In Kinderzimmern, Restaurantküchen, auf Baustellen.»

 

Und die Neuigkeiten aus der Redaktion

Kommende Woche startet ein Projekt, an dem meine Kollegen Oliver Fuchs und Julia Hofer ein halbes Jahr rumgedacht, -gebaut, -geschrieben und -getestet haben. Also im Fall von Julia schon deutlich länger.

Seit dem Tag nämlich, an dem ihre Tochter verkündete, sie sei jetzt Vegetarierin. 

Schwere Leseempfehlung – für alle, die in der Küche mal etwas Neues ausprobieren und sich und der Natur etwas Gutes tun wollen, aber keine Lust auf Moralpredigten, strengen Verzicht und schon gar nicht langweiliges Essen haben. Hier können Sie sich anmelden:

Anrede

So viel für den Moment. Mehr von uns nächste Woche, wenn Sie mögen.