Der Kommentar des Medgate-Ärzteteams:

Das sogenannte «Tietze-Syndrom» kommt relativ häufig vor und ist völlig harmlos. Es kann aber lästig und vor allem verwirrend sein. Denn die Schmerzen spürt man vorn in der Brust, und sie strahlen manchmal nach unten aus. Sie werden verstärkt, wenn man die Arme bewegt oder den Oberkörper, oder wenn man auf die Brust drückt. Die Schmerzen können sowohl Herz- als auch Magenschmerzen vortäuschen. Demzufolge landen Patienten meistens beim Internisten oder beim Kardiologen.

Oft werden kleine schmerzhafte Verdickungen an den Rippenansätzen, direkt neben dem Brustbein, gefunden. Entdeckt hat das 1921 Alexander Tietze, Chirurg aus Breslau. Wenn man auf diese Verdickungen drückt, tut das sehr weh. Meist verschwinden die Schmerzen bald wieder, doch manchmal halten sie jahrelang an.

Das Problem tritt meistens vor dem 40. Lebensjahr auf und trifft Frauen drei mal so oft wie Männer. Eine Therapie gibt es nicht. Mit Schmerzmitteln sollte man vorsichtig sein, denn die helfen in der Regel nur wenig. Wenn die Schmerzen sehr stark sind, kann man örtlich betäubende Mittel direkt neben dem Brustbein spritzen, an den schmerzenden Stellen.

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