Luxusgondeln auf Kosten der Natur – das sind die Megaprojekte der Skigebiete
Um zu überleben, setzen Schweizer Skigebiete auf neue Gondelbahnen mit beheizten Ledersesseln, die auf die höchsten Gipfel führen. Ob sie rentieren, ist offen. Umweltschutzorganisationen sind alarmiert.
Veröffentlicht am 22. November 2025 - 06:00 Uhr

Die insgesamt 25 Kabinen à 28 Plätze der Zermattbahn sind mit Sitzheizung und Rundum-Panoramaverglasung ausgestattet.
Um das Wintersportgeschäft am Laufen zu halten, sind immer höhere Investitionen nötig. Derzeit sind in den Schweizer Alpen für mehrstellige Millionenbeträge rund ein Dutzend Bergbahnen geplant. Ob diese dereinst rentieren, ist offen. Der Skisport ist bei Schweizer und europäischen Gästen leicht rückläufig, wie eine Umfrage von Schweiz Tourismus zeigt. Es waren ausländische Gäste, speziell aus den USA, die in der letzten Wintersaison für ein «solides Ergebnis» sorgten.
Das neuste Schweizer Vorzeigeprojekt stand letztes Jahr jedenfalls häufig still: die luxuriöse Grossgondelbahn von Zermatt nach Cervinia mit beheizten Ledersesseln, Swarovski-Kristallen und Glasboden. Sie sollte bei voller Auslastung 1300 Personen pro Stunde transportieren. Doch die Retourtickets für 190 bis 240 Franken stiessen auf mässigen Anklang. Die Bahn wurde nur von 40’000 Gästen benutzt. Das ist sehr wenig. Rechnerisch hätte die Bahn im ganzen Jahr 2024 nur 30 Stunden laufen müssen, um alle diese Gäste zu befördern.