Quelle: Thinkstock Kollektion
Sind Hornissenstiche tödlich?

Bis zu 3,5 Zentimeter lang, gelb-braune Warnstreifen, lautes Surren: Hornissen machen Angst. Behauptungen, wonach drei Stiche einen Menschen töten und sieben Stiche ein Pferd niederstrecken, halten sich hartnäckig. Vergessen Sie das alles!

Die Hornisse, eine Wespenart, ist friedlich und scheu. Wissenschaftlich ist nicht gesichert, dass die Stiche der Hornisse nicht gefährlicher sind als die einer Wespe oder Biene.

Nach neusten Erkenntnissen müsste eine Hornisse zirka 10'000-mal zustechen, um einen erwachsenen Menschen ernsthaft zu gefährden. Bei einer Honigbiene hingegen reichen knapp 3000 Stiche.

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Wie gefährlich ist ein Bienenstich?

Wie Hornisse und Wespe verfügt die Biene über einen Stachel und eine Giftblase. Was sie von ihren grösseren Schwestern unterscheidet: Sticht sie einen Warmblüter, bleiben Stachel und Giftblase in der Haut stecken. 90 Prozent des Gifts gelangen in den ersten 20 Sekunden in den Körper. Dann wird der Rest in die Wunde gepumpt.

Wer von einer Biene gestochen wird, bekommt die grössere Giftmenge ab als bei einem Wespen- oder Hornissenstich. Die Biene hat zudem das wirksamere Gift. Deshalb den Stachel schnell entfernen.

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Können Hummeln stechen?

Können sie – im Prinzip. Auch sie verfügen über Gift und einen Stachel. Doch dieser bleibt in der Warmblüter-Haut nicht stecken. Ein Hummelstich tut nicht so weh wie der Stich einer Biene und hat für gesunde Menschen keine Folgen. Zudem ist die Hummel stechfaul. Ehe sie sticht, schmeisst sie sich auf den Rücken – und zeigt damit, dass sie es tun könnte.

Fazit: ein zahmes Insekt, das man problemlos über die Hand krabbeln lassen kann. Aber nicht quetschen, das könnte sie zum Stechen animieren. Und aufgepasst: Baumhummeln, die zuweilen in Rollladenkästen oder unterm Dach hausen, fliegen Scheinangriffe, wenn sich Menschen dem Nest nähern oder sich daran zu schaffen machen.

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Warum fliegt die Wespe auf Süsses?

Gewisse Wespenarten umschwirren uns, wenn wir draussen Zwetschgenkuchen oder Fruchtsalat essen. Das macht sie lästig und unbeliebt. Aber sie können gar nicht anders: Sie brauchen den Saft reifer Früchte, um ihren Zuckerbedarf zu decken. Der Zucker dient ihnen als «Flugbenzin». Protein hingegen benötigen sie als Nahrung für die Larvenaufzucht. Dafür jagt die Wespe meist andere Insekten. Nur die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe nehmen zur Aufzucht auch Aas – oder Fleisch von unseren Tellern.

Sind Wespen angriffslustig?

Auch diese Mär hält sich seit anno dazumal. Fakt aber ist: Sieht sich eine Wespe zum Stechen veranlasst, hat dies nichts mit Aggressivität oder Bösartigkeit zu tun, sondern mit Verteidigung. Sie verteidigen entweder ihr Nest oder sich selbst, falls sie sich in einer misslichen Lage befinden – wenn etwa Menschen nach ihnen schlagen.

Je sozialer die Verhaltensweise bei Nestbau und Brutaufzucht ist, desto grösser ist die Wehrhaftigkeit. Sticht eine Wespe zu, werden Alarmpheromone freigesetzt. Der Botenstoff lockt weitere zum Stechen bereite Artgenossen an. Deshalb: Flüchten Sie sofort aus dem Nestbereich. Vermeiden Sie heftige Bewegungen, Erschütterung des Wabenbaus, Manipulation an Flugloch oder Nest. Wehrhaft sind immer nur die Weibchen, die Männchen haben keinen Stachel.

Wie kann man Insekten­stiche vermeiden?

Bienen, Wespen, Hornissen und Hummeln sind – im Gegensatz zu Stechmücken – nicht an Menschen interessiert. Es braucht deshalb im Prinzip auch keine Mittel, um sie sich vom Leib zu halten. Hilfreich aber sind ein paar Verhaltensregeln: Wer während der Wespenzeit draussen isst, muss damit rechnen, belästigt zu werden. Keine Esswaren offen liegen lassen und Süssgetränke verschliessen.

Halten Sie Abstand zu blühenden Bäumen und Blumen. Gehen Sie nicht barfuss. Nester nie selbst entfernen, sondern Fachleute beauftragen. Falls es zur Attacke kommt: Kopf mit Armen und Händen schützen und sich langsam entfernen.

Was tun bei einem Stich?

Steckt der Stachel einer Biene in der Haut, ziehen Sie ihn mit einer spitzen Pinzette vorsichtig heraus, ohne die Giftblase zu berühren. Sonst gelangt noch mehr Gift in den Körper. Wer keine Pinzette hat, wischt den Stachel in Einstichrichtung heraus.

Stiche von Bienen, Hornissen oder Wespen können schmerzhaft sein, lassen sich aber einfach behandeln. Meist schwillt nur das Gewebe um die Einstichstelle an. In diesem Fall hilft es, die betroffene Stelle zu kühlen, damit der Schmerz gelindert wird und sich nicht so viel Gift im Gewebe verteilt. Am besten kühlt man mit einem Coldpack oder mit Eiswürfeln, beides in ein Tuch gewickelt.

Essigsaure Tonerde oder kühle Essigwickel haben sich ebenfalls bewährt. Man kann sich auch ein rezeptfreies, linderndes Gel kaufen. Empfehlenswert: die Einstichstelle mit Alkohol oder Jod desinfizieren

Wann sind Stiche gefährlich?

Insektenstiche im Mund und im Rachen können lebensbedrohlich sein. Die Schwellung kann so stark sein, dass sie die Atmung behindert. Deshalb sofort Eiswürfel lutschen, kalte Umschläge um den Hals legen, den Notarzt (144) rufen. Auch vom Arzt behandeln lassen sollte man sich, wenn man Allergiker ist, die Schwellung grösser ist als eine Handfläche, es nach drei Tagen noch immer nicht besser ist oder es zu einer Infektion kommt.

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Werden Stechmücken vom Licht angezogen?

Nein. Auch die These, dass Menschen mit «süssem Blut» bevorzugt angezapft würden, gehört ins Reich der Märchen. Angelockt werden Stechmücken von den Gerüchen, die Menschen ausströmen: Das können Duftstoffe von Körperpflegeprodukten oder Parfums sein. Aber auch Kohlendioxid beim Ausatmen, Körperwärme und Schweiss ziehen die Mücken an. Da die Mücken durchaus wählerisch sind, bevorzugen sie im Schlafzimmer meist dieselbe Person als Blutspender. Tipp: abends duschen, das macht mögliche Opfer unattraktiver.

Wie kann man sich Mücken vom Leib halten?

Repellents, die man flächendeckend auf den Körper aufträgt, helfen – auch gegen Bremsen und Fliegen. Am häufigsten wird die Substanz Diethylmethylbenzamin (DEET) verwendet. Sie ist laut Schmidt wirksam und, korrekt angewendet, wenig giftig. Die Mittel sollten aber von Schwangeren, in der Stillzeit und bei Kleinkindern nicht benutzt werden. Vorsichtig sein sollte man auch mit Pyrethroiden. Wenn überhaupt, sollte man sie nur in gut belüfteten Räumen und für kurze Zeit anwenden. Als pflanzliche Alternativen werden oft Zitronellöl und chinesisches Eukalyptusöl empfohlen, auf Duftsteine geträufelt beispielsweise. Dies kann helfen, muss aber nicht. Je nach Hunger oder Druck, die Eier abzulegen, macht die Mücke, was sie will.

Welche Mittel taugen nicht gegen Stechmücken?

Vitamin B1, Knoblauch, mit DEET oder Zitronellöl imprägnierte Handgelenksbänder, Ultraschallgeräte, Lichtfallen – davon lässt sich keine Stechmücke beeindrucken. Marcus Schmidt rät zudem von «Insektengrills» ab. Denn darin kommen auch viele harmlose, nützliche und seltene Insekten zu Tode. Insektengitter vor den Fenstern oder Moskitonetze über den Betten sind die besseren Mittel.