Die Elefanten in den Nationalpärken Sri Lankas Nationalpark Thailand Wo die wilden Elefanten leben sind am Verhungern. Das Gras ist alt, die Blätter sind dürr, und im Wald hängt das Grün viel zu hoch. Bei den Tieren im bekannten Yala-Nationalpark kann ich die Rippli einzeln abzählen. Das ist nicht gut, sie sollten richtig schön gepolstert sein. Nationalpärke sind halt oft dort, wo die Natur am kargsten ist.

Auf den Müllhalden Abfall Im Wegwerfen sind wir Weltmeister rund um die Dörfer und Städte dagegen sind die Elefanten rund und gesund. Das Futter ist gut. Sie wühlen mit Kühen, Hunden und Schweinen in Bergen aus faulenden Bananenstauden, zuckersüss gärenden Papayas, Rüeblischalen und Fischgräten. Weisse Kuhreiher balancieren auf Säuen, Affen turnen herum, und über allem kreisen Greifvögel. Fast wie bei den Bremer Stadtmusikanten. Die Tiere finden Abfallhalden lässig. Es gibt auch viel Plastik da. Kotproben zeigen aber: Ein verschluckter Plastiksack kommt als solcher wieder hinten aus dem Elefanten raus.

Die Dickhäuter machen nur einen kurzen Dessert-Halt bei den Müllhalden. Überfressen können sie sich nicht, dazu gibt es hier nicht genug. Die restlichen 23 Stunden tun sie, was Elefanten halt so tun: Sie zupfen Gräsli. Sie müssen nonstop fressen.

Frau mit Feldstecher.

«Ein Elefant sagt sich ja nicht, heute töte ich einen Menschen» - Jennifer Pastorini.

Quelle: Prithiviraj Fernando
Aus Liebe nach Sri Lanka

Vor 15 Jahren habe ich in den USA Pruthu kennengelernt. Er srilankischer Elefantenforscher, ich Schweizer Affenforscherin. Als er heimkehrte, musste ich mich entscheiden: für die Affen oder für die Liebe – und die Elefanten.

In Sri Lanka leben Tausende Elefanten mit Millionen von Menschen dicht beisammen. Noch. Die Tiere trampeln nachts durch die Reisfelder, und wenn nach der Ernte ein Reissack in einer Küche steht, holen sie sich den. Nicht durch die Tür. Sie latschen einfach durch die Wand. Es gibt Tote und Verletzte. Aber ein Elefant zieht ja nicht los und sagt, heute töte ich einen Menschen. Es sind immer Unfälle.

Elefanten auf Müllhalde

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Elefanten suchen auf einer Müllhalde nach Nahrung.
Quelle: Barbara Siegrist
Superschock nötig

Da können Zäune helfen. Aber am richtigen Ort müssen sie stehen. Nicht rund um die Pärke, sondern um die Dörfer und Felder. Wir haben zwei einfache Zäune entwickelt, einen stationären Dorf- und einen mobilen Feldhag. Die Dorfbewohner, die schon solche Zäune haben, sind glücklich: Sie haben keine Elefanten mehr im Garten.

 

«Man muss den Tieren stets eine Nasenlänge voraus sein. Sie werden sonst frech.»

Jennifer Pastorini. 49

 

Den Zaun zu entwickeln war wie ein Spiel. Man muss den Tieren immer eine Nasenlänge voraus sein. Wenn sie den Zaun berühren, müssen sie einen Superschock bekommen. Wenn es ein paarmal nur ein Schöckli ist, werden sie frech. Und der Hag muss direkt um die Häuser stehen, damit die Elefanten sehen, dass da Menschen leben. Dann bleiben sie nicht lange und überlegen auch nicht, was sie alles anstellen könnten. Auf die Zäune um die Nationalpärke werfen sie Baumstämme.

Mich schmerzt es, wenn ich hier in Asien die gefangenen Tiere sehe, die in der brütenden Hitze die Strasse rauf- und runtertrotten mit Touristen auf dem Rücken. Wer einen Elefanten reiten will, soll das doch in Rapperswil tun. Den Elefanten in den Schweizer Zoos geht es gut. Die kennen keinen Hunger, das sind Rollmöpse.

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Christian Gmür, Content-Manager Ratgeber
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