Brioche, selbst gemachte Feigenkonfitüre und im Hintergrund der Lago Maggiore – so beginnt eigentlich keine Geschichte, die von Unrecht und Verletzung erzählt. Diese aber schon. «Es war der Garten, in den sich unsere Eltern verliebt hatten», erzählt Peter Müller (Name geändert) und zeigt auf die Wildnis aus Kastanien- und Feigenbäumen. Hinter ihm die Casa Castagna (Name geändert), alt und gemütlich, neben ihm sein Bruder Stefan (Name geändert). «Hier ist Heimat für uns», sagt Müller dann müde. «Vielleicht tut es deshalb so weh.»

Hier, das ist eine Gemeinde im Tessin. Es, das ist die Umzonung des Grundstücks mit Blick auf See und Berge. Bauland während mehr als 50 Jahren. Und der Boden für Träume. Gemeinsam wollten sie hier alt werden. Die Geschwister Peter, Stefan und Ruth Müller (Namen geändert), mit Ehepartnern, Kindern und Enkeln. Zwei zusätzliche Häuser hatten sie dafür auf dem Grundstück geplant.

«Wir hatten nie eine Chance.»

Vor elf Jahren zonte der Kanton Tessin die Parzelle aus. Und der Traum vom Zusammenleben war geplatzt.