Wildwuchs im Wallis
Im Herbst 1997 erstellte die Findelen-Sunnegga AG ohne Baubewilligung eine Skipiste im Berterwald nordwestlich des Grünsees. Dafür wurde eine 500 Meter lange Schneise in den ausgewachsenen Arvenwald gehauen. Laut Schätzungen des WWF wurden 10000 Quadratmeter Boden umgewühlt und 6800 Quadratmeter Wald gerodet.
Im Frühjahr 1998 wurde zudem der illegale Bau einer Beschneiungsanlage durch die Zermatter Rothornbahnen publik. Zur gleichen Zeit wurden pikanterweise im gleichen Skigebiet frühere Beschneiungsanlagen im Nachvollzugsverfahren ausgeschrieben.
Im Sommer 1998 rodete die Sesselbahn und Skilift AG Saas Almagell doppelt so viel Wald wie bewilligt, planierte mehrere tausend Quadratmeter, installierte Schneekanonen und machte den Aushub für ein Bergrestaurant alles ohne Baubewilligung. Darauf verweigerte das Bundesamt für Verkehr die Betriebsbewilligung für die neue Sesselbahn. Während der Weihnachtsferien stand die Anlage still. Erst am 15. Januar 1999 erteilte das Bundesamt für Verkehr eine provisorische Betriebsbewilligung und forderte gleichzeitig einen Massnahmenkatalog zur ökologischen Sanierung der widerrechtlichen Anlage. Ein deutlicher Fingerzeig des Bundes an die Walliser Baukommission.
Im Sommer 1998 wurde im Skigebiet Portes du Soleil im Val dIlliez eine illegale Pumpstation für eine Beschneiungsanlage gebaut. Gegen den Bau der drei auf sieben Meter messenden Betonkammer zum Abpumpen des Lac vert am Rand eines geschützten Flachmoors reichte der WWF Anzeige ein. Obwohl die Baukommission die Kantonspolizei mit der Einstellung der Arbeiten beauftragte, wurde weitergebaut.
In einer weiteren Intervention forderte der WWF von der Baukommission, geltendes Recht durchzusetzen. Um das Image der Olympiakandidatur besorgt, setzte der Staatsrat einen externen Experten ein, der Vorschläge für die Verbesserung der Effizienz bei der Durchsetzung baupolizeilicher Vorschriften liefern soll. Bis jetzt herrscht Funkstille.