Dietikon ZH | 1. Gürtel der Agglomeration Zürich | Einwohner: 21886 | Bevölkerungswachstum seit 1990: +2 Prozent | Ausländeranteil: 40 Prozent | Baulandpreis für ein Einfamilienhaus: 757 Franken pro Quadratmeter

04-06-dani.jpgWer bei den Wohnblöcken an der Breitistrasse in Dietikon mit dem Finger über die Klingelschilder fährt, bereist die ganze Welt: Damjanac, Rutkowsky, Serratore; 40 Prozent der Einwohner Dietikons sind Ausländer. Im Treppenhaus riecht es nach Waschküche und scharfem Essen, vom nahen Spielplatz tönt Kindergeschrei. Auch Gzim und Sevdalije Dani, albanischstämmige Mazedonier, haben hier eine günstige Wohnung gefunden: Für die vier Zimmer bezahlen sie 1'425 Franken.

Gzim Dani kam 1991 nach Dietikon – und fühlt sich hier sehr wohl. «Ein Onkel von mir war schon da», sagt der 30-Jährige in fast akzentfreiem Dialekt, «und so fand ich auch eine Stelle auf dem Bau.» Vier Jahre blieb er Saisonnier, trat in den Handballverein ein, lernte Deutsch und Italienisch und landete schliesslich bei der Gewerkschaft Unia als Übersetzer. Seine Frau Sevdalije, 28, die 1995 in die Schweiz kam, spricht ebenfalls gut Deutsch, arbeitet in einem Altersheim und macht in einem schweizerisch-albanischen Frauenverein mit. Das muslimische Paar und seine zwei Söhne Artur, 10, und Argjend, 8, wurden 2002 eingebürgert.

«Dietikon ist unser Wunschort», sagt Sevdalije Dani, man sei hier weder «im Gewimmel wie in Zürich» noch abgeschieden auf dem Land, sondern «genau mittendrin». Sie schätzt die multikulturelle Umgebung, zugleich weiss sie, dass der hohe Ausländeranteil ein Problem sein kann: «In der Klasse unseres Sohnes hat es nur vier Schweizer, und natürlich ist es schwierig, dass alle gut Deutsch lernen.» Vom Durchgangsverkehr im Zentrum (rund 19'000 Fahrzeuge pro Tag) spüren Danis wenig; im Quartier ist es relativ ruhig. «Mein grosser Traum», sagt Gzim Dani, «wäre, ein eigenes Haus zu bauen – hier in Dietikon.»