Sauzahn, Handgrubber, Schneidgiraffe, Kopulierhippe: Nein, im Folgenden geht es nicht um exotische Tiere oder komische Sexualpraktiken, sondern um Gartenwerkzeuge. Und auch wenn die Namen der Geräte zum Teil schon sehr bizarr klingen und die Auswahl riesig ist – verzweifeln muss man als Hobbygärtner darob nicht. Die meisten Gartenarbeiten können mit wenig Ausrüstung verrichtet werden.

Das bestätigt auch Susanne Wepfer. Die gelernte Staudengärtnerin ist Kundenberaterin bei der Hauenstein AG in Rafz ZH, einem Unternehmen, das ein Gartencenter und eine Baumschule umfasst. Nach ihrem Lieblingswerkzeug gefragt, gibt sie die Grabegabel an. «Damit kann man unglaublich viel machen!» Selbstverständlich zählt sie diese deshalb auch zu den wichtigsten Geräten für Hobbygärtner (siehe Box weiter unten).

Die Grösse des Gartens und was angepflanzt wird, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wahl des richtigen Werkzeugs. Neben den Must-haves gibt es eine grosse Zahl an Geräten, die einem die Arbeit zusätzlich erleichtern können. In die Liste dieser Nice-to-haves könnte gemäss Wepfer je nach Garten folgende Ausrüstung gehören:

  • Rechen,
  • Laubrechen,
  • Zweihandschere,
  • kleine Pflanzenkelle («Schüfeli»),
  • Handgrubber,
  • Messer,
  • Kräuel,
  • Heckenschere,
  • Handsichel,
  • Eimer,
  • Laubsack und
  • Hand- oder Motormäher.
Eine Gartenschere fürs Leben

«Beim Kauf lohnt es sich, auf die Qualität zu achten», rät Wepfer. Hochwertige Werkzeuge seien stabiler, langlebiger und Ersatzteile meist auch erhältlich. Eine gute Gartenschere könne ein Leben lang halten: «Die landet eher aus Versehen im Komposthaufen als im Abfallkübel.» Natürlich hat Qualität auch ihren Preis. Gerade bei der Rebschere ist der Unterschied markant. Laut Wepfer bekommt man sie bei den Grossverteilern schon für 10 bis 15 Franken, ein gutes Markenprodukt koste hingegen gut 60 Franken.

Bei den meisten anderen Geräten ist der Preisunterschied kleiner. Für einen qualitativ hochwertigen Spaten legt man rund 70 bis 120 Franken hin, die billigsten Produkte beim Grossverteiler gibts für rund 60 Franken. Wer Wert auf Optik und Verarbeitung legt, zahlt etwas drauf. So kostet eine kleine Handschaufel mit Eschenholzgriff und handgeschmiedetem Blatt beim Onlinehändler Manufactum 70 Franken.

Gerade solche Werkzeuge möchte man natürlich möglichst lange gebrauchen können. Kein Problem, sofern man sie richtig pflegt. Viel Aufwand bedeutet das laut Susanne Wepfer nicht: «Es reicht, die Geräte nach jedem Gebrauch zu reinigen, trocken zu verstauen und von Zeit zu Zeit einzuölen.» Letzteres zumindest immer auf den Winter hin, damit der Rost keine Chance hat. 

Und wer nicht nur einen grünen Daumen hat, sondern auch handwerklich geschickte Hände, kann seine Gartenwerkzeuge selbst warten. Etwa mit einer gut platzierten Schraube den Stiel wieder fixieren, die Spatenblattkante mit einer Feile schleifen oder die Klingen der Rebschere mit einem Nassschleifstein schärfen.

Das sind die wichtigsten Gartenwerkzeuge

Die Liste der unentbehrlichen Gartenwerkzeuge sieht laut Expertin Susanne Wepfer so aus:
 

Grabegabel

(mit langem Stiel, meist vierzinkig)

Mit ihr kann man pflanzen, Unkraut jäten, den Boden lockern oder Pflanzen schonend ausgraben.
 

Spaten

(mit langem Stiel und geschliffener Spatenblattkante)

Der Spaten dient dazu, grössere Pflanzen auszustechen oder umzupflanzen und den Boden umzugraben.
 

Gartenschere

(Rebschere)

Mit ihr werden Sträucher, Stauden und Blumen geschnitten.
 

Klappsäge

Für den Schnitt von Sträuchern und Bäumen. Mit einer Klappsäge kommt man gut auch an schwer zugängliche Orte – beispielsweise ins Innere eines dichten Strauchs.
 

Handhacke

Dieses Werkzeug mit kurzem Stiel, im Volksmund auch «Häueli» genannt, wird für das Jäten des Unkrauts und das Lockern des Bodens eingesetzt. Die Hacke gibt es in vielen Ausführungen: mit zwei oder drei Zacken, zusätzlich mit einem geschärften Blatt oder als Pendelhacke. Hier pendelt ein u-förmiges, geschliffenes Stahlblatt an einem langen Stiel. Mit wenig Kraft kann man damit Unkraut entfernen, ohne tief ins Erdreich dringen zu müssen.
 

Schlauch/Giesskanne

Ohne Wasser geht im Garten gar nichts. Am besten ist es natürlich, wenn fürs Bewässern von grösseren Flächen ein Gartenschlauch eingesetzt werden kann.

Wo Gartenwerkzeug lagern?

Die Rebschere oder Handsense draussen liegen zu lassen, ist eine schlechte Idee: Einerseits ist es gefährlich – insbesondere, wenn Kinder im Garten spielen. Andererseits verringert es die Lebenserwartung der Gartenwerkzeuge drastisch. Aber wohin damit, wenn eine grosse Garage oder der geeignete Keller fehlt?

Kein Problem: Je nach Platzverhältnissen im Garten und Anzahl sowie Grösse der Geräte gibt es passende Alternativen. Also ab mit ihnen ins Häuschen, in die Box oder in den Schrank!
 

Schrank

Mehr Platz als eine Box bietet ein Geräteschrank mit Pultdach, der mindestens 160 Zentimeter hoch ist. Der Vorteil: Die Werkzeuge mit Stiel können aufrecht hineingestellt werden, und die Übersicht ist besser als bei einer Gartenbox. Die Preise variieren zwischen gut 100 und 1700 Franken, und es gibt sie in Kunststoff, Holz oder Stahl – teilweise mit bereits integrierten Regalböden, Gerätehaltern und Ordnungssystemen.
 

Häuschen

Die Villa unter den Aufbewahrungsmöglichkeiten stellt das Gerätehaus dar. Dieses ist in verschiedenen Formen, Bauweisen und Grössen erhältlich. Hier bewegen sich die Preise zwischen 250 und 4000 Franken (meist zur Selbstmontage). Es ist empfehlenswert, bei der Gemeinde nachzufragen, ob für die Erstellung eines Gartenhäuschens eine Baubewilligung nötig ist.
 

Box

Für den kleinen Garten bietet sich eine Box mit Deckel oder Rollladen an. Kleine Kunststoffboxen sind ab rund 70 Franken erhältlich. Es gibt sie im gleichen Material, leicht teurer, auch als Sitzbank getarnt oder schon etwas edler in einer Stahlausführung für 250 Franken. Luxuriösere Rollladenboxen, in denen selbst der Rasenmäher Platz findet, können schon bis zu 2000 Franken kosten. Egal, welches Modell: Immer darauf achten, dass es regenwasserdicht und abschliessbar ist.

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