Sonnenbad am eigenen Pool
Ist das Becken gebaut, fängt die Arbeit erst an. Scheut man den Unterhaltsaufwand, ist ein natürlicher Badeteich besser – sofern man Tiere mag.
Veröffentlicht am 13. April 2004 - 11:55 Uhr
Wer gerne in Ruhe allein mit seiner Familie badet, muss sich entscheiden: Entweder findet man einen unbekannten Waldsee, geht nur bei strömendem Regen ins Gartenbad oder aber baut ein eigenes Schwimmbad. Für einen privaten Pool braucht es mindestens 60 Quadratmeter ebenes, besonntes Land. Ein Kunststoffbecken, das im Boden versenkt wird, kostet in der Standardgrösse von acht mal vier Metern rund 50'000 Franken. Darin eingeschlossen sind die Kosten für eine Abdeckung sowie für die Arbeiten an der Umgebung.
Viele Unternehmen bauen und verkaufen solche Pools. Jedoch längst nicht alle arbeiten seriös: «Viele Anlagen werden zu billig offeriert», sagt Carlo Hophan, Schwimmbadfachmann aus Zumikon. Er ist Experte bei Streitfällen. Oft würden Zubehörteile gar nicht oder zu wenig präzise einkalkuliert oder die Arbeit von Dritten nicht einberechnet. Um böse Überraschungen zu vermeiden, rät Hophan, Referenzen zu verlangen und sich Offerten genau anzusehen. Der Experte empfiehlt nur Betriebe zu berücksichtigen, die dem Branchenverband Aqua Suisse angehören (siehe Adressen).
Auch wer wenig Platz hat, muss nicht auf dem Trockenen sitzen bleiben: In den Heimwerkermärkten sind schon für 300 Franken aufblasbare Becken mit 5000 Liter Fassungsvermögen erhältlich. Ebenso platzsparend sind so genannte Aufstellbecken aus einer stabilen Folie und einem Gestell zu Preisen um die 10'000 Franken.
Chemische Wasserreinigung beim Pool
Steht der Pool einmal im eigenen Garten, beginnt die Arbeit für die Besitzer. Auch wenn eine Filteranlage das Wasser umwälzt und säubert, bleibt trotzdem Dreck im Becken zurück. Der muss entweder mit einem Vakuumsauger oder mit einem Putzroboter entfernt werden. Unverzichtbar ist auch eine chemische Wasserreinigung. Schwimmbadbesitzer müssen für Chlor bis zu 600 Franken pro Jahr ausgeben.
Wer keine Lust auf Chlorwasser hat, entscheidet sich für einen Badeteich. In einem solchen Teich reinigen Pflanzen und Mikroorganismen das Wasser. Möglich macht dies ein System aus zwei Becken. Das innere Becken ist mit einem konventionellen Schwimmbad vergleichbar, hat glatte Wände und ist ausreichend tief. Um dieses Becken herum ist ein etwa gleich grosses, flaches Becken mit Pflanzen angeordnet. Dieses Becken sorgt dafür, dass das Wasser gereinigt wird.
Ein Bioteich macht kaum Arbeit
Badeteiche sind etwa gleich teuer wie klassische Pools. Pro Quadratmeter Wasserfläche ist mit 600 bis 700 Franken zu rechnen. Ein Teich mit einem Schwimmbereich von acht mal vier Metern samt Regenerationsfläche schlägt mit 40'000 bis 50'000 Franken zu Buche. Im Gegensatz zu konventionellen Schwimmbädern fällt aber nur wenig Arbeit an: «Es genügt, Blätter und Äste abzuschöpfen und im Frühling vertrocknete Pflanzen abzuschneiden», sagt Norbert Lehnert, Seniorchef des Gartenzentrums in Rombach AG.
Die biologischen Schwimmteiche haben allerdings einen Nachteil: Wer Wert darauf legt, mutterseelenallein zu schwimmen, sollte sich für einen klassischen Pool entscheiden. Denn dort muss er sich den Platz nicht mit Fröschen, Fischen und Libellen teilen.
Swimmingpools
- Adressliste der Anbieter erhältlich bei Aqua Suisse, Bern, Telefon 031 382 21 00, www.aquasuisse.ch