«Jemand hat ins Becken gesch*****», behauptete eine Frau auf dem Newsportal 20min.ch. Und bald machte das geflügelte Wort vom «Gaggi-Grüsel» die Runde. Die Frau erzählte, in der Sauna habe ihr eine Frau erzählt, dass jemand dem Alpamare bewusst schaden wolle.

«Alpamare», «Grüsel», «Gaggi» – die Sache enthält definitiv alle, äh, Zutaten für eine wunderbare Boulevardgeschichte. Auch wenn sie, ein kleiner Schönheitsfehler, nur auf dem Hörensagen beruht. Ein angeblicher «Grüsel» an sich ist schon gruusig, und wenn dann noch, äh, Fäkalien dazukommen, wirds mindestens doppelt so abstossend.

Warum eigentlich? Die Evolution ist mal wieder schuld. Nach der Regel «Nur die überleben, die am besten angepasst sind» sind im Laufe der Jahrtausende all jene ausgestorben, die zu nah am Feuer, äh, zu nah am Stuhl lebten. Denn selbiger enthält Krankheitserreger à discrétion. Zum Glück also steckt uns der Ekel in den Genen.

Sogar Gott pflichtet uns da bei. «In deinem Gepäck sollst du eine Schaufel haben […], grab damit ein Loch und nachher deck deine Notdurft wieder zu!», heisst es im Fünften Buch Mose.

Nun ist es nicht ganz einfach, im Alpamare ein Loch zu graben. Muss man aber auch nicht. Denn im Falle einer, äh, dümpelnden Überraschung werde der betroffene Teil gesperrt und Beckenreinigungsroboter übernähmen, heisst es dort. Filter würden gespült, und mindestens vier Stunden lang finde ein Stosschlorverfahren statt. «Erst nach mehreren Wasserproben wird das Bad wieder geöffnet.»

Im April habe man das Wellenbad zweimal schliessen müssen, «aufgrund kleiner Verunreinigungen, die sofort lokalisiert und neutralisiert werden konnten.» Man glaube aber nicht an böse Absicht.

Der Vorfall rief dann sogar die interkantonale Kavallerie auf den Plan, das Laboratorium der Urkantone (Laburk): «Nach den Medienberichten haben wir eine Nachkontrolle vorgenommen.»

Bald glätteten sich die Wogen im Wellenbad wieder. Und der Evolution war Genüge getan. Dank Ekelreflex, Laburk und Stosschlorverfahren.