60000 Blutdruckmessgeräte für den Hausgebrauch gehen jährlich über den Ladentisch. Mit den Geräten fürs Handgelenk sei die Bestimmung des Blutdrucks «so einfach wie auf die Uhr schauen» sagt die Werbung.

Ein zweiter Blick kann sich jedoch lohnen: Durch Angaben von selber messenden Patienten misstrauisch geworden, hat der Allgemeinmediziner Max Schreier aus Kriegstetten SO selber knapp 700 Messungen durchgeführt mit ernüchterndem Resultat: «Die Abweichungen zwischen den Geräten waren teilweise riesig.» Auch der Beobachter schrieb vor kurzem: «Viele der handelsüblichen Messgeräte sind nicht sehr genau» (siehe Artikel Beobachter 12/99).

«Absolut sicher lässt sich der Blutdruck sowieso nur in der Arterie messen», sagt Thomas Lüscher, Professor für Kardiologie am Universitätsspital Zürich. Alles andere sei bestenfalls eine «Annäherung an die Wahrheit». Lüscher verweist auf eine eigene Studie an 100 Patienten: «Dort stimmen die Resultate der Messungen in der Arterie und am Handgelenk im Mittel überein. Allerdings ergeben sich Abweichungen bei hohen Werten.»

Meldungen über ungenaue Messresultate haben auch das Bundesamt für Gesundheit aufhorchen lassen: Es überprüft jetzt erstmals ein im Handel erhältliches Blutdruckmessgerät auf seine Tauglichkeit.