An diesem friedlichen Sonntagmorgen erzählt Marcel in einem Café von Geburtsurkunden, die an der Börse gehandelt werden sollen. Von «Seerecht», das Piraterie erlaube, um unser Geld wegzunehmen. Vom Menschen, der ein göttliches Wesen sei. Marcel spricht frei und ohne roten Faden. Im Publikum in Zurzach AG nickt man sich zu, Bravorufe.

Eine Frau fragt: «Was ist, wenn ich vor Gericht muss? Mein Ex-Mann will mir meine Kinder wegnehmen.» Sie habe bereits eine Androhung erhalten, nachdem sie den Gerichtstermin ausgelassen habe. Marcel rät ihr, keinesfalls zur Verhandlung zu gehen. Man akzeptiere sonst die Gerichtsbarkeit. Marcel, ein drahtiger Mann um die 50, heisst mit Nachnamen Jorns. Er geniesst es, bei den Neulingen als Experte zu gelten.

«Zahle keine Steuern mehr»

In dem «dauerhaft geschlossenen» Café an der Hauptstrasse sitzen rund 30 Leute hinter aufgereihten Tischen, wie in einem Seminar. Jorns erzählt, er sei schon in der Schule angeeckt, habe nie den Finger gehoben, viel geschwänzt und sich nie in dieses Unterdrückerschema eingefügt. Er wurde Bierbrauer, arbeitete im Casino, lernte dort den Umgang mit «Finanzen», fuhr später Lastwagen. Dort habe er das «System» hinter den Zollabwicklungen kennengelernt und begonnen, Fragen zu stellen. Was die Leute im Café besonders beeindruckt: Jorns erzählt, er werde seit 2017 vom «System in Ruhe gelassen» und zahle keine Steuern mehr.