Veröffentlicht am 15. Oktober 2025 - 14:12 Uhr
Das Hotel Mama zu verlassen, ist für Sandro noch kein Thema. Wäre es da nicht fair, wenn er etwas für Kost und Logis zahlt? (Symbolbild)
Lara Bechtel hat ihren Sohn allein grossgezogen. Sie ist es gewohnt, für die ganze Familie Essen einzukaufen, Krankenkassenprämien zu zahlen, zu putzen und zu waschen. Und das alles nebenbei. Denn Bechtel, die eigentlich anders heisst, ist zu 80 Prozent berufstätig.
Genauso wie ihr 22-jähriger Sohn, nennen wir ihn Sandro. Er hat die Lehre abgeschlossen und eine berufsbegleitende Ausbildung begonnen. Sein Pensum beträgt ebenfalls 80 Prozent. Das Hotel Mama zu verlassen, ist für ihn aber noch kein Thema. Denn gratis wohnen, das hat Vorteile: Er kann Geld auf die Seite legen.
Kein Einzelfall, wie neue Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen: Junge Menschen bleiben in der Schweiz länger bei ihren Eltern wohnen als noch vor zwanzig Jahren. So ist bei den heutigen 20-Jährigen erst rund ein Fünftel ausgezogen, während bei den früheren Jahrgängen damals bereits rund ein Drittel von zu Hause weg war.