Eine erschwingliche Wohnung finden? Schwierig, selbst für Normalverdienende. Der Immobilienmarkt macht zurzeit, was er will.

Günstig wohnen, wenn man auf Sozialhilfe angewiesen ist? Noch schwieriger. Und dazu oft ein zermürbendes Seilziehen mit den Behörden: Wenn die Sozialdienste machen, was sie wollen.

Wie viel Spielraum sich die Ämter bei der Regulierung geben, verdeutlichen die realen Beispiele, die der Beobachter für diesen Artikel zusammengetragen hat.

Gemeinde benachteiligt grosse Familien
Die von der Sozialhilfe unterstützte Familie L. findet in einer Aargauer Gemeinde eine verhältnismässig günstige Wohnung, gross genug für die Eltern und ihre sechs Kinder: 5,5 Zimmer für monatlich 1910 Franken. Dank eines «Kinderrabatts» des Vermieters verbleiben inklusive Nebenkosten 1610 Franken. In der Gemeinde gilt jedoch eine Mietzinsrichtlinie «ab vier Personen» von 1350 Franken. Was darüberliegt, sollen die L.s aus dem Grundbedarf selber bezahlen.