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Daniel Benz ist Redaktor beim Beobachter. Seit seinem Einstieg in den Journalismus 1986 widmet er sich den Kernthemen Sozialstaat, Gesellschaft sowie Behörden und Politik. Seine präzisen Analysen und tiefgründigen Recherchen haben ihm Anerkennung in der Branche eingebracht, was sich unter anderem durch den Zürcher Journalistenpreis 2005 und den Swiss Press Award 2018 manifestiert. Vor seiner Zeit beim Beobachter hat Daniel Benz für Publikationen wie das «Limmattaler Tagblatt», die «Limmat-Zeitung» und die «Zürichsee-Zeitung» gearbeitet. Er engagiert sich zudem als Stiftungsrat bei SOS Beobachter.
So beschreibt er sich selbst: Mein erster journalistischer Einsatz klang unspektakulär – und wurde dennoch zum Scoop. Ich sollte für den «Sport» über ein 1.-Liga-Fussballspiel berichten. Fleissarbeit für etwas Sackgeld als Schüler, 20 Franken für 30 Zeilen. Dann streckte ein Spieler den Schiedsrichter brutal nieder. Dem journalistischen Gespür folgend, das sich unverhofft gemeldet hatte, positionierte ich mich eilig vor den Kabinen, es roch nach Schweiss und Massageöl. Ich bekam taufrische Statements von Opfer und Täter, und schon hatte ich meine Skandalstory. Sie wurde in allen Blättern aufgegriffen, denn der Schiri war ein grosser Name; später sollte er einen EM-Final pfeifen.
Das ist geschlagene 40 Jahre her. Seither haben sich Möglichkeiten und Methoden im Journalismus fundamental geändert. Und doch bildet jene Premiere eine Schablone mit Erkenntnissen, die sich in meiner Berufstätigkeit – erst bei Regionalzeitungen, seit 2002 beim Beobachter – immer wieder bestätigt haben. Erstens: Die besten Geschichten entstehen selten im stillen Kämmerlein – sondern dort, wo das Leben spielt. Zweitens: Auch der scheinbar unspektakuläre Alltag liefert spannenden Stoff – sofern man das Besondere in der Normalität auch entdecken will. Drittens: Wenn Menschen emotional berührt sind, reden sie gerne – wenn man auf sie zugeht und ihnen zuhört.
Ich lebe zusammen mit meiner Frau in einer Reihenhaussiedlung in Zürich, die Kinder sind längst ausgeflogen. Zwischendurch verziehen wir uns in die Walliser Berge. Ich mag es, in der Natur zu sein, lese viel, koche (und esse) gerne. Und ich bin Juniorentrainer bei unserem Quartierverein, dem FC Wiedikon. Noch eine Schablone: Von stinkenden Fussballkabinen komme ich anscheinend nicht los.