Vergangenen Sommer schlugen die Medien Alarm. «Schweizer Justiz vor dem Kollaps» titelte der «Tages-Anzeiger». Mehr als 113’000 Fälle seien schweizweit bei den Staatsanwaltschaften hängig. Beschuldigte würden wegen der Arbeitsüberlastung milder sanktioniert – oder blieben gar straflos. Opfer von Straftaten müssten eine gefühlte Ewigkeit auf eine gerechte Bestrafung der Schuldigen warten. «Es ist im Moment dramatisch, wirklich dramatisch», zitierte die Zeitung den Zürcher Strafverteidiger Thomas Fingerhuth.

Eine Nachfrage bei allen kantonalen Staatsanwaltschaften zeigt ein etwas differenziertes Bild. Nicht überall herrscht Alarmstimmung. Von hoher Arbeitsbelastung berichten aber alle.