Nachdem er die Leiche ins Schlafzimmer geschleift hatte, ging er zurück ins Bad und versuchte, das Blut von den weissen Kacheln zu wischen. Dann lief er aus dem Haus, stieg in den Honda seines ermordeten Freundes und raste davon. Mit Adrenalin und Kokain im Blut.

Akolo*, wie wir den inzwischen rechtskräftig verurteilten Täter hier nennen, war damals 52, Nigerianer mit rundem Gesicht und Oberlippenbart. Zuerst fuhr er nach Bern, dann wieder zurück nach Lengnau.

Irgendwann stand er am Ufer des Bielersees, wo ihm ein kalter Wind entgegenschlug. «Ich hatte einfach Scheissgedanken, wollte Selbstmord machen», gab er später zu Protokoll.

Drei Tage lang war er auf der Flucht. Statt sich den Polizisten zu ergeben, zückte Akolo bei seiner Verhaftung Strafuntersuchung Kann man mich einfach verhaften? das Messer, von dessen Spitze er das Kokain in die Nase gezogen hatte. «Ich dachte: Wenn sie das Messer sehen, werden sie schon schiessen.» Doch die Kugeln zertrümmerten nur seine linke Kniescheibe. Akolo sackte zusammen und blieb auf dem kalten Asphalt liegen. Mitten in Biel, wenige Schritte vom Bahnhof entfernt.