Das Mädchen, das meine Tante geworden wäre, starb als Säugling. An Keuchhusten. Es waren die 1930er-Jahre. Mittlerweile gefährdet die Infektion mit dem Bakterium Bordetella pertussis in entwickelten Ländern schon lange kaum noch Kinder – vor allem, weil es eine Impfung gibt. Sie ist auch im Schweizer Impfplan vorgesehen. In Entwicklungsländern dagegen sterben immer noch Zehntausende an Keuchhusten. Die Impfung ist von der WHO empfohlen, sie erreicht aber nicht alle Kinder.

Zuletzt verzeichneten Kinderärzte auch im Wallis einen Anstieg der Fallzahlen. In internationalen Erhebungen gibt es zwischen dem 11. und dem 15. Lebensjahr mehr Infektionen mit dem Bakterium. «In diesem Alter haben viele noch keine Auffrischungsimpfung», sagt Johannes Trück, leitender Arzt und Immunologe am Universitäts-Kinderspital Zürich. «Solche Infektionen sind aber für die Kinder nicht gefährlich, gefährdet sind die Säuglinge.»