Beobachter: Nicht alle Impfungen schützen ein Leben lang. Einige sollten im Erwachsenenalter aufgefrischt werden. Darum kümmerten sich 2016 nur 43 Prozent der jungen Erwachsenen, wie eine Umfrage des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigte. Weshalb?
Daniel Desgrandchamps: Nur wenige entscheiden sich bewusst dagegen – meistens gehen Impfungen schlichtweg vergessen. Eine Impfung drängt sich nicht auf, solange keine Gefahr besteht. Patienten kommen meistens erst in die Praxis, wenn es einen konkreten Anlass gibt.


Zum Beispiel?
Bei einer Schnittwunde, die genäht werden muss. In diesem Fall empfiehlt der Arzt vermutlich die Tetanus-Impfung, um den Körper vor Starrkrampf zu schützen. Andere Patientinnen planen Ferien in einem Entwicklungsland und wollen sich durch die Hepatitis-A-Impfung vor einer Leberentzündung schützen. Im besten Fall kontrolliert der Arzt bei dieser Gelegenheit auch gleich den Impfausweis.