Als Guido Weishaupt sich vor fünf Jahren nach einem neuen Auto umschaute, gefiel ihm am Modell Opel Mokka vor allem der Notrufknopf. «In einer Gefahrensituation hätte ich einfach den Knopf drücken können und wäre sofort mit der Zentrale verbunden worden», sagt Weishaupt.

Er spricht in der Vergangenheitsform, denn seit Anfang dieses Jahres ist der Knopf komplett nutzlos geworden: Opel bietet das damit verbundene System On Star nicht mehr an. Alle Besitzer von Opel-Modellen mit eingebautem On-Star-System müssen seither nach einem Unfall den Notruf über ein Smartphone oder über die nächste Telefonzelle absetzen.

Das begründet ein Opel-Sprecher wie folgt: «Im August 2017 hat die damalige Groupe PSA die Marke Opel von General Motors übernommen. Der von On Star Europe Limited betriebene Notrufdienst war nicht Teil dieser Übernahme.» Zwar biete Opel in Neufahrzeugen ein neues System an, eine Nachrüstung der alten Modelle sei aber nicht möglich.

Von einer finanziellen Entschädigung für die verlorene Funktion am Fahrzeug will Opel nichts wissen. Es handle sich nicht um eine Garantieleistung. Opel-Fahrer Weishaupt ist empört: «Opel lässt seine Kunden einfach im Regen stehen. Das hätte ich nie erwartet.»

Forderung nach Schadenersatz lohnt sich nicht

Kann sich Weishaupt wehren? Der Touring Club Schweiz (TCS) macht ihm nicht viel Hoffnung: «Die Entscheidung von Opel, den Notruf On Star ersatzlos zu streichen, ist für die Besitzer natürlich unschön. Wir empfehlen trotzdem, die Angelegenheit abzuschreiben», teilt ein TCS-Sprecher mit.

Wer Schadenersatz fordern wolle, müsse den Schaden mit einem Frankenbetrag beziffern und objektiv begründen. Im vorliegenden Fall sei der einklagbare Betrag jedoch so gering, dass sich eine Klage nicht lohne. Für Weishaupt ist klar: «Der Mokka war mein vierter Opel – und mit Sicherheit auch mein letzter.»

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