Gemäss den aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ist in den vergangenen 52 Wochen die Zahl der Chlamydien-Erkrankten im Vergleich zu den Vorjahreszahlen wieder angestiegen. So erkrankten rund 10'983 Menschen, wo hingegen es im gleichen Zeitraum 2015 Erkrankte weniger waren.

Krankheitsbild

Etwa 70 Prozent der Frauen und etwa 50 Prozent der Männer mit einer Chlamydien-Infektion haben nur wenige oder gar keine Beschwerden. Wenn aber doch welche vorhanden sind - in der Regel zwei bis sechs Wochen nach der Infektion - so äussern sie sich vor allem durch Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen sowie durch Ausfluss aus der Scheide beziehungsweise der Harnröhre. Auch wenn keine Symptome auftreten, können Chlamydien auf Sexualpartner übertragen werden. Eine Chlamydiose kann mit Antibiotika geheilt werden oder auch spontan ausheilen.

Eine unbehandelte Chlamydiose kann bei Frauen eine Beckenentzündung nach sich ziehen, die zu Unterleibsschmerzen, Fieber, ungewöhnlichem Ausfluss, Beckenschmerzen und zur Verklebung der Eileiter führen kann. Tritt Letzteres ein, erhöht sich das Risiko einer Bauchhöhlenschwangerschaft und kann Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Bei Männern ist in seltenen Fällen eine Nebenhodenentzündung mit anschliessender Sterilität die Folge. Infizierte Neugeborene können an einer Bindehaut- oder an einer Lungenentzündung erkranken.

Häufigkeit

Wie das BAG schreibt, nimmt in Europa die Zahl der Chlamydien-Erkrankten immer weiter zu. Schätzungen zufolge sind zwischen drei und zehn Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung betroffen - 70 Prozent davon sind Frauen. Vor allem bei Jugendlichen und Frauen unter 24 ist das Bakterium verbreitet.

Prävention durch «Safer Sex»

Das Risiko sich mit Chlamydien zu infizieren wird durch Kondome und das Einhalten der ersten beiden «Safer Sex-Regeln» verringert:

1. Eindringen immer mit Gummi,

2. Sperma und Blut nicht in den Mund
Eine Übertragung kann aber dennoch erfolgen. Deshalb ist es wichtig, die dritte «Safer Sex-Regel» zu beachten:

3. Bei Juckreiz, Brennen oder Ausfluss zum Arzt.

Wird die Krankheit diagnostiziert, müssen alle Sexualpartner untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Wer viele Sexualpartner hat (mehr als fünf pro Jahr), so das BAG, sollte sich einmal im Jahr auf sexuell übertragbare Infektionen untersuchen lassen.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit