In einem Dorf nutzen 60 Prozent der Erwachsenen Facebook. Von den Jugendlichen sind 65 Prozent der Knaben dabei; das sind 195 Knaben. Es hat 30 Mädchen mehr als Knaben. 420 Erwachsene nutzen Facebook nicht. Wie viele Jugendliche leben im Dorf? Und wie viel Prozent sind erwachsen? – Wüssten Sie es?

Es sind 630 Jugendliche, 62,5 Prozent sind erwachsen.

Dies zügig herauszufinden entspricht dem mathematischen Wissen, das an der Aufnahmeprüfung für das vierjährige Kurzgymnasium nach der Sekundarschule vorausgesetzt wird. Zusammen mit den Jüngeren, die direkt ab der Primarschule ins Langgymnasium eingestiegen sind, sind es rund 23 000 Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren, die in diesen Tagen ihre Pulte in einer Schweizer Mittelschule bezogen haben. Das macht sie zu einer privilegierten Gruppe: Nie war ein Platz im Gymnasium so gefragt wie heute. Aber das Bildungssystem selektioniert scharf.

Ihre Kinder bei der Weichenstellung in der Sekundarstufe auf den akademischen Weg zu schicken erscheint immer mehr Eltern als Garantie für eine sichere berufliche Zukunft – fehlt das schulische Talent, wird es mit Nachhilfe angekurbelt. Bildungsfachleute wie Margrit Stamm warnen vor diesem «Tunnelblick», der in den städtischen Gebieten besonders ausgeprägt sei. Wenn um jeden Preis aufs Gymnasium gesetzt werde, so die Berner Erziehungswissenschaftlerin, «wird unsere Bildungsvielfalt zur grossen Verliererin». Gemeint ist die berufspraktische Ausbildung, die beklagt, dass ihr kluge Köpfe fehlen (siehe «Das sind ja die, die arbeiten», Seite 64).

Gymivorkurs für 55'000 Franken

Die 16 Mädchen und Buben, die seit den Sommerferien in einer ehemaligen Föhnfabrik in einem ruhigen Zürcher Stadtquartier die Schulbank drücken, kümmern solche Debatten nicht. Sie haben anderes im Kopf – etwa dass sie in zwei Jahren bei der Aufnahmeprüfung für die Mittelschule die verzwickte Facebook-Aufgabe lösen können. Die Schüler haben vor ein paar Wochen die Volksschule verlassen und mit dem Progymnasium an der Privatschule Lernstudio begonnen. Ihre Eltern bezahlen für den zweijährigen Lehrgang 55'000 Franken. In der Vorgängerklasse schafften 13 der 16 Absolventen den Sprung ans Gymi. Dieser Wert liegt weit über dem Durchschnitt: In der Regel vergeigt etwa die Hälfte der Anwärter die kantonale Prüfung.

Lassen sich die begehrten Plätze in der Mittelschule demnach erkaufen? Kann mit «Lerndoping» der Stoff für den kurzfristigen Erfolg eingepaukt werden, auch bei Schülern, die dort gar nicht hingehören?

In ihrem Büro zieht Andrea Hardegger, Schulleiterin am Lernstudio, die Augenbrauen hoch. Das mit dem Lerndoping hat sie schon oft gehört, stets versetzt mit einem missbilligenden Unterton. Ein pauschales Vorurteil, findet sie. «Wir ermöglichen ein gezieltes Training, damit die Schüler ihre Ziele erreichen, wie im Sport», so die 35-Jährige, die früher als Tennisspielerin nationale Spitze war. «Ich wüsste nicht, was daran schlecht wäre.»

Anteil in Prozent der Bevölkerung im typischen Alter des Erwerbs des Maturaabschlusses

Quelle: Sonderegger / Cortis
Kleinere Klassen – grössere Chancen

Dank Gruppen von maximal 16 Kindern, oder gegen Aufpreis auch nur 12, kann das Privatinstitut mehr auf die Bedürfnisse der Einzelnen eingehen, als dies in den grösseren und heterogeneren Klassen der öffentlichen Schule möglich ist. Die Beziehung der Lehrerinnen und Lehrer zu den Schülern sei eng, der Stoff werde direkter vermittelt, Feedback werde grossgeschrieben, erklärt Hardegger. Und ja, sie seien eine leistungsorientierte Schule. «Gerade in den Vorgymiklassen muss man mitziehen, sonst wird das nichts. Das wissen unsere Kinder.» Und das erwarten deren Eltern, dafür bezahlen sie einen hohen Preis.

Hardegger leitet das Oberstufenschulhaus Stüssistrasse, einen von zwei Lernstudio-Standorten in Zürich. Das verwinkelte Gebäude hat enge Gänge, kleine Zimmer, ist zweckmässig – keine Spur vom pompösen Bild, das das Wort Privatschule im Kopf auslöst. Gut 100 Teenager kommen hierhin in die Regelklassen, in die Sek, ins Progymi, in die Mittelschul- oder Berufsvorbereitung. Zudem finden im Haus die Nachhilfekurse statt, die das Lernstudio schulbegleitend oder während der Ferien anbietet. Unter diesen sind die Prüfungsvorbereitungen für die Mittelschule der Renner. Im letzten Jahr wurden sie rund 300-mal gebucht. Je nach Dauer kostet ein Kurs zwischen 1800 und 2500 Franken.

Es werden auch Träume zerstört

Wer als Tagesschüler ins Lernstudio kommt, hat ein längeres Eintrittsgespräch mit der Schulleiterin hinter sich und bekommt es oft auch mit Dinu Logoz zu tun. Der Fachlehrer und Psychologe war selber 28 Jahre lang Schulleiter, ein alter Hase der Privatschulszene. Heute ist er im Lernstudio für Schulberatung und Coaching verantwortlich. «Es kommt vor, dass ich Träume zerstöre», sagt Logoz. Dann nämlich, wenn die Eignungsabklärung ergibt, dass ein Schüler nicht bereit ist fürs Gymnasium – und somit den Bildungsplänen seiner Eltern nicht gerecht wird. «Wir können nicht zaubern und ein Kind durch die Prüfung bringen, dem es an Motivation, Reife und vielleicht auch am Intellekt fehlt», so Logoz. «Schnell, schnell an die Mittelschule, das geht einfach nicht.» Den oft gehörten Vorwurf, die Falschen würden die Matur machen, hält er für eine Mär.

Klaffen beim Eignungstest Hoffnung und Realität auseinander, wird eine andere Lösung gesucht, etwa eine niedrigere Anforderungsstufe oder eine Berufsvorbereitung. Beharren die Eltern partout auf dem Gymi, trennen sich die Wege. Eine Gefälligkeitseinstufung würde schnell und unangenehm auf die Schule und auch auf das Kind zurückfallen, sagt Schulleiterin Hardegger. «Da haben wir eine klare Linie – Geld regiert uns nicht.»

Aber Geld spielt eine wachsende Rolle im florierenden Bildungsbusiness. Das alteingesessene Zürcher Lernstudio ist heute Teil der Kalaidos-Gruppe, die insgesamt 22'500 Kunden anzieht und mit einem Umsatz von 151 Millionen Franken führend im Lernhilfe-Geschäft ist. Schweizweite Angaben über die Geldflüsse und die Zahl der privaten Bildungsanbieter gibt es nicht. Nach Schätzungen des Verbands Schweizerischer Privatschulen kann die Klientel, die es sich leisten kann, aus einem Angebot von gegen 600 Schulen und Fördereinrichtungen wählen. Sicher ist: Sie befriedigen eine steigende Nachfrage und profitieren vom Trend zu höherer Bildung.

2012 ergab eine Studie der Koordinationsstelle für Bildungsforschung, dass etwa jeder dritte Jugendliche in den beiden letzten Jahren der obligatorischen Schulzeit (achte und neunte Klasse) bezahlten Nachhilfeunterricht in Anspruch nimmt. 20 Prozent aller Schüler tun dies regelmässig. Das Hauptmotiv dafür ist nicht etwa das Aufarbeiten von verpasstem Stoff, sondern der Wunsch nach besseren Leistungen und Noten – und somit nach einem Konkurrenzvorteil im Rennen um den Zugang zum Gymi. Stefan Wolter, Volkswirtschaftler an der Universität Bern und Mitverfasser der Untersuchung, ist es unwohl, wenn der Bildungserfolg so direkt vom Portemonnaie abhängt. «Es besteht ein Chancengerechtigkeitsproblem», sagt er. «Lösen lässt es sich nur dadurch, dass das Bildungswesen selbst kostenlose Leistungen bereitstellt.» Also: Prüfungsvorbereitung als Staatsaufgabe.

An der Goldküste: «Bildung ist kostbar»

Für Susanne Peter* und ihre Familie ging es auch ohne das. Wie sie wohnen, hätten es die meisten gern – grosses altes Bauernhaus an der Goldküste, Nähe zu Zürich, sichere Umgebung, angenehme Nachbarschaft. Schön und hablich, Bildungsbürgertum. Die fünf Kinder sind zwischen 14 und 22 Jahre alt, alle wohnen daheim. Die beiden Töchter haben das Mittelschulvorbereitungsjahr im Lernstudio besucht. 2000 Franken Schulgeld pro Monat, 24 000 insgesamt. Gut investiert: Die Ältere hat diesen Sommer die Matur gemacht, bei der Jüngeren, zurzeit im Austauschjahr in Australien, wird es 2015 so weit sein. Der älteste Sohn hat bereits mit dem Studium begonnen, und von den jüngeren Söhnen fängt einer jetzt im Kurzgymi an. Zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung nutzte er ein privates Unterstützungsangebot, obwohl es an seiner Sekundarschule gratis Übungslektionen gegeben hätte. «Er wollte das lieber so», sagt die Mutter.

Rund 2000 Franken hat das gekostet, aber für Susanne Peter steht fest: «Bildung ist kostbar.» Sie ist gelernte Physiotherapeutin, ihr Mann Unternehmer. «Wir sind eine bildungsnahe Familie und wollen einfach das Beste für unsere Kinder.» Das sei bei allen Eltern so, nur sei es immer noch ein Tabu, darüber zu reden, wie viel Geld man für diesen Zweck in die schulische Nachhilfe stecke.

Die Vorbereitungsjahre der Töchter im Lernstudio seien Gold wert gewesen, erst dort sei ihnen «der Knopf aufgegangen». Der Antrieb fürs forcierte Lernen ausserhalb der gewohnten Schulumgebung müsse aber vom Kind selber kommen, findet die 50-Jährige. So wollte die ältere Tochter der Peters auf keinen Fall eine Lehre machen, und die jüngere träumte schon immer vom Austauschjahr. Das habe die beiden motiviert, sie als Eltern hätten ihnen dann das Jahr «offeriert». Vier ihrer fünf Kinder haben also den akademischen Weg gewählt. Nur der Jüngste schlägt eine andere Richtung ein: Er will nach der Sek eine Berufslehre machen und ist zurzeit daran, eine Lehrstelle im Detailhandel zu suchen.

Und wie ist es in Schwamendingen?

Ihren richtigen Namen will die Familie nicht veröffentlichen. Zum Schutz der Kinder, wie man begründet, insbesondere der erwachsenen Kinder – als wäre es ein Stigma, für den schulischen Aufstieg auf teure Lernhilfe zurückzugreifen. Dabei ist zu vermuten, dass dies in ihrer Wohnregion an der Tagesordnung ist. Die Mittelschülerquote liegt dort zwischen 40 und 60 Prozent, während etwa im ländlichen Bezirk Pfäffikon nur jedes fünfte Kind ins Gymi geht, im Arbeiterquartier Zürich-Schwamendingen nicht einmal jedes zehnte.

Dieses Gefälle zwischen den Regionen erstaunt die Bildungsforscherin Margrit Stamm nicht. Für die Schieflage sorge der elterliche Ehrgeiz in der finanziell bessergestellten und gutqualifizierten Bevölkerungsschicht, deren «Bildungspanik» die Wissenschaftlerin in ihrem Blog Margritstamm.ch immer wieder thematisiert. «Ihre Kinder sollen mindestens den gleichen Status wie sie erreichen oder, besser noch, ihn übertreffen», schreibt Stamm. «Man sucht und verteidigt Privilegien.»

Die Sek kämpft gegen schlechtes Image

Dabei gilt: Sicher ist sicher. Nur so ist zu erklären, dass es heute selbst für gute Schülerinnen und Schüler zum Standard gehört, bezahlte Prüfungsvorbereitungskurse zu besuchen. Das ist eine unmissverständliche Kritik an der öffentlichen Schule. Denn müsste man nicht erwarten können, dass sich dort entscheidet, wer sich für die Mittelschule eignet und wer nicht? Und dass es an der Volksschule und nicht an den Privaten ist, die Aspiranten angemessen an die höhere Stufe heranzuführen?

Lilo Lätzsch, Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands, streitet den Vertrauensverlust gegenüber der öffentlichen Schule nicht ab. Das schlechte Image der Sekundarschule trage dazu bei, dass die Eltern ihre Kinder verstärkt ins Gymi drückten. «Es heisst, bei uns werde geraucht und nicht viel gelernt», sagt Lätzsch, selber Sekundarlehrerin, obwohl Leistungstests das Gegenteil belegten. Dabei seien die vermeintlich problembeladenen Schulen im Dorf einfach viel sichtbarer und leichter zugänglich als die abgeschirmten Mittelschulen in der Stadt.

Unabhängig davon ist die Verbandspräsidentin entschieden der Meinung, dass Vorbereitungskurse fürs Gymnasium von der öffentlichen Schule geleistet werden müssten. «Und zwar kostenlos und verbindlich.» Teilweise geschieht das zwar heute schon, doch sind Umfang und Qualität dieses Angebots abhängig vom Engagement der jeweiligen Schulen oder von den einzelnen Lehrpersonen.

Die kantonalen Unterschiede sind enorm

Flächendeckende Gratisnachhilfe vor der Gymiprüfung ist in der Schweiz Zukunftsmusik. In Graubünden zum Beispiel wird das Thema bereits evaluiert. In Zürich behandelte das Kantonsparlament Anfang Jahr eine entsprechende Vorlage. Viele erhofften sich einen Ausgleich der Chancen. Schliesslich setzte sich aber das Argument des SVP-Politikers Hans-Peter Amrein durch: «Besser früh die Spreu vom Weizen trennen als arbeitslose Akademiker heranzüchten.» Die Vorlage versank sang- und klanglos. Ein geradezu exemplarischer Clash in der Bildungspolitik.

Überhaupt liefert der Ansturm auf die Mittelschulen dankbaren Diskussionsstoff. Momentan besonders hoch im Kurs sind die gymnasialen Maturitätsquoten, die mit ihren enormen kantonalen Unterschieden einem föderalistischen Flickenteppich gleichen (siehe Grafik, Seite 58). Gesamtschweizerisch wuchs der Anteil der Jugendlichen, die eine gymnasiale Matur absolvierten, von vier Prozent im Jahr 1960 auf elf Prozent 1980. Seit dem Jahr 2000 hat er sich bei rund 20 Prozent eingependelt. Aus der Statistik geht hervor, dass nur noch ein geringer Anstieg zu erwarten ist.

Zusammen mit den Berufsmaturanden ergibt sich eine Maturitätsquote von knapp 35 Prozent – was immer noch deutlich unter dem Durchschnitt der 34 OECD-Staaten liegt. 60 Prozent ist dort der Massstab. Die Frage, ob die schweizerische Quote zu tief oder gerade richtig liegt, spaltet die Bildungsfachleute. Diejenigen, die mehr Akademiker befürworten, argumentieren, dies sei notwendig, um in der Wissensgesellschaft bestehen zu können. Wer für den Status quo plädiert, findet die aktuelle Wettbewerbssituation gerade richtig, um auf Ebene Hochschulen eine Verwässerung des Akademikerstatus zu vermeiden.

Die Vereinheitlichung ist im Gespräch

Wieder andere haben mit Quoten als Begrenzungsinstrument überhaupt nichts am Hut. «Sie müssten abgeschafft und durch Standards ersetzt werden», fordert Bildungsforscher Stefan Wolter. «Wer sich über einen gewissen Kompetenzstand ausweist, soll wählen dürfen – und nicht bloss die besten 20 Prozent.» Natürlich wären bei seinem Vorschlag die Kapazitäten weniger planbar, aber er sei «transparent und fair», so Wolter.

Bei der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) stösst die Idee, die Quoten abzuschaffen, auf offene Ohren. Wenn etwas den Erwerb des Mittelschulabschlusses steuern sollte, dann in erster Linie qualitative Anforderungen und nicht Quoten, sagt EDK-Generalsekretär Hans Ambühl. Seine Stichworte zu den entsprechenden Vorgaben: «Die Abschlüsse inhaltlich und qualitativ vergleichbarer machen und allenfalls die Dauer der gymnasialen Ausbildung harmonisieren.» Bereits lässt die EDK auf nationaler Ebene das Wissen ermitteln, das für jedes Hochschulstudium nötig ist und das alle Gymnasiasten erwerben sollen. Und ab 2015 werden Bund und Kantone über die Vereinheitlichung der Gymidauer entscheiden.

Damit dürfte auch die Aufhebung des in elf Deutschschweizer Kantonen angebotenen Langgymnasiums wieder diskutiert werden. Diese Forderung wurde in den letzten Jahren mehrmals verworfen, zuletzt 2012 in Zug, zuvor schon nach einem Vorstoss der Städteinitiative, eines Verbunds von 26 Städten aus 12 Kantonen. Kritisiert wird, dass es zu früh für die Kinder sei, bereits auf Primarstufe den weiteren Bildungsweg wählen zu müssen. Pikant allerdings: Bei den Eltern erfreut sich das Langgymnasium wachsender Beliebtheit.

Braucht es überhaupt eine Prüfung?

Zu den Bestrebungen um die Harmonisierung gesellt sich die Frage, ob für Gymnasien überhaupt Aufnahmeprüfungen nötig seien oder ob zum Beispiel Vornoten und Empfehlungen der Lehrer nicht ausreichten. Dies ist eng verknüpft mit der Kontingentierung. Im Zürcher Kantonsrat steht zurzeit die Abschaffung der Prüfung auf der Geschäftsliste. Innerschweizer Kantone haben diesen Schritt bereits vollzogen, und Aargau und Bern kennen Mischsysteme.

Nicht zu vergessen ist bei der ganzen Quotendebatte, dass die Statistiken nur die Erfolgreichen erfassen, nicht aber die, die auf dem Weg zur Matura auf der Strecke bleiben. Auch deshalb ist Stefan Wolter gegen die Abschaffung der ersten Hürde. Wenn alle prüfungsfrei Zutritt ans Gymi bekämen, würde vermehrt durch die Probezeit selektioniert, sagt er. «Und dann käme es wieder auf die Nachhilfe an, wer die Probezeit übersteht und wer nicht.»

Andrea Hardegger, Schulleiterin des Lernstudios, widerspricht nicht. Schon heute landen etliche der hoffnungsvollen Gymischülerinnen und -schüler, die unterwegs die Segel streichen mussten, in ihrem Institut, um dort für den nächsten Anlauf zu trainieren. Zur Absicherung werden zusätzlich Vorkurse für die Probezeit angeboten: sechs Nachmittage für 800 Franken.

*Name geändert