Veröffentlicht am 16. Oktober 2025 - 06:00 Uhr
Die Wissenschafterin Nicole Probst spricht sich gegen Autoposer aus: nächtliche Raserei und Verkehrslärm schaden Herz und Kreislauf.
Ist es ein besonderes Glück, in der Schweiz geboren worden zu sein? Wer die jüngsten Gesundheitsberichte liest, muss zu einem anderen Schluss gelangen: Die Zahl der psychischen Erkrankungen steigt seit Jahren. Welchen Einfluss äussere Faktoren wie Lärm, Luftverschmutzung oder Städtebau aufs Gemüt haben, gehört zum Forschungsgebiet der Epidemiologin Nicole Probst-Hensch.
Beobachter: Frau Probst-Hensch, es ist Herbst, die Laubbläser rauben mir den letzten Nerv. Was raten Sie mir?
Nicole Probst-Hensch: Entspannungsübungen. Oder Reissaus nehmen. Vor allem aber: Gönnen Sie sich genügend Schlaf! Ausserdem ist Lärmwahrnehmung relativ.
Wie meinen Sie das?
Wer in einer ruhigen Gegend wohnt, fühlt sich vom ersten Flieger um sechs Uhr morgens deutlich mehr gestört. Auch die Einstellung ist entscheidend. So beeinflusst der Status einer Beziehung zu den Nachbarn die Wahrnehmung von Lärm. Wenn Sie das Nachbarskind mögen, stören Sie sich weniger daran, dass es wieder Spielsachen übers Parkett schleudert.