Die Zölle für Gemüse sind im Sommer gigantisch. Wenn etwa die Migros ein Kilo Cherrytomaten importieren wollte, müsste sie satte 7.31 Franken dem Staat abliefern. Der Tarif ist dermassen hoch, dass sich der Import nicht mehr rechnet. Im Laden wären die ausländischen Tomätlis Import Weitgereiste Biofrüchte schlicht zu teuer.

Dieser Effekt ist politisch gewollt. Denn im Sommer stehen die Schweizer Gemüsebauern unter Schutz. Zwischen dem 11. Juni und dem 24. September beträgt der Zolltarif für Cherrytomaten nicht die sonst üblichen fünf Rappen pro Kilo – sondern das 146-fache.

«Margenakkumulation» bei Händlern und Bauern

Wird die Zollmauer hochgezogen, werden damit aber nicht nur die Bäuerinnen geschützt, sondern auch hohe Margen unterstützt. Das hat der Bundesrat vor drei Jahren in einer Untersuchung festgestellt. Es entstehe eine «Margenakkumulation durch marktmächtige Akteure entlang der Wertschöpfungsketten», schrieb er. Was das bedeutet, zeigen die offiziellen Zahlen des Bundesamts für Landwirtschaft jedes Jahr aufs Neue: Cherrytomaten waren diesen Juni 42 Prozent teurer als im April, Datteltomaten 17 Prozent und Rispentomaten 3 Prozent.