Der Trick geht so: Jemand von einer Firma namens ÖKW oder Global-Net ruft an und behauptet, man habe für die bei ihnen erworbenen Tonerkassetten 75 Franken vorgezogene Recyclinggebühr zu gut. Die könnten auf die neue Bestellung angerechnet werden. Allerdings gehe das nur bei Multipacks. Was das kostet, steht auf den Websites nirgends. Auf den Hinweis, dass man noch nie bei besagter Firma Toner gekauft habe, heisst es, dass die Kassetten einen Chip enthielten, mit dem sich der Käufer nachverfolgen liesse. Zudem wird gerne auch mal angedeutet, dass die offizielle Wiederverwertungsgesellschaft Swiss Recycling hinter den Anrufen stehe, berichten Angerufene.

Auf den ersten Blick scheint es, als hätten die beiden Firmen nichts miteinander zu tun. Tatsächlich sind aber beide Websites auf einen umtriebigen Geschäftsmann namens Lirim Hoti aus Basel eingetragen – den die Wirtschaftsdatenbank Teledata mit dem tiefsten Ranking in Sachen Kreditwürdigkeit führt. «Ich bin nur der Informatiker, der die Websites erstellt und eingetragen hat», sagt Hoti. Und zwar für die Firma Sio-Media, die laut Kundenkommentaren im Internet nach der gleichen Methode funktioniert wie ÖKW und Global-Net.

Der Trick ist mässig gut. Weder gibt es auf Tonerkassetten vorgezogene Recyclinggebühren, noch enthalten sie irgendwelche Chips. Und mit Swiss Recycling hat das Ganze schon gar nichts zu tun. Im Gegenteil. «Einer der Telefonverkäufer rief uns an und wollte ausgerechnet uns solche Tonerkassetten andrehen», sagt Patrik Geisselhardt, Geschäftsführer von Swiss Recycling.

Eine Stellungnahme wollte keine der beiden Firmen abgeben.