1 | Syngenta
Es war die bisher grösste Übernahme eines westlichen Unternehmens. ChemChina kauft den Basler Konzern 2016 für 43 Milliarden Dollar – dank chinesischer Staatsgarantie.
Vor allem die Patente auf Saatgut sind für China interessant. Sie sollen die Landwirtschaft produktiver machen.
Bereits seit 2009 betreibt Syngenta in Peking einen Life-Science-Park. Unklar ist, ob China den Marktzugang für Konkurrenten von Syngenta erschweren wird.
2 | Bally
Die 1851 in Schönenwerd SO gegründete Firma für Schuhe und Bekleidung gehört seit 2018 mehrheitlich der Shandong-Ruyi-Gruppe, dem grössten Textilproduzenten Chinas. Der Kaufpreis wird auf 700 Millionen Dollar geschätzt.
Das Sorgenkind Bally hat schon mehrfach den Besitzer gewechselt. Zuletzt gehörte es der Holding Jab Luxury der deutschen Familie Reimann.
3 | Sigg
Der Thurgauer Hersteller von Trinkflaschen aus Aluminium ist 2016 für 16,1 Millionen Franken von Haers Vacuum Containers übernommen worden.
Haers ist ebenfalls im Flaschengeschäft tätig und wurde als Produzent für No-Name-Anbieter und über die chinesische Handelsplattform Aliexpress gross.
Der Umsatz von Sigg soll verdoppelt werden, dazu hat man das Management ausgewechselt.
VR-Mandate von Chinesen in Schweizer Firmen
Immer mehr Chinesen übernehmen Verwaltungsratsmandate in Schweizer Firmen. Zum Vergleich: Im Handelsregister sind aktuell 428'445 Mandate eingetragen.
4 | Hotel Palace
Das Luzerner Luxushotel gehört seit Ende 2015 dem chinesischen Investor Yunfeng Gao. Verkäufer war der Immobilienfonds der Credit Suisse.
Gao besitzt auf Melchsee-Frutt bereits das Hotel Frutt Lodge & Spa und in Engelberg den Europäischen Hof.
5 | Swissport, SR Technics, Gategroup
Der Flugverpfleger Gategroup ist 2016 für 1,4 Milliarden Franken vom Konzern HNA des chinesischen Milliardärs Chen Feng gekauft worden, eines ehemaligen Angestellten des staatlichen Luftfahrtministeriums. Gategroup soll bereits wieder verkauft werden.
Auch die Flugzeug-Wartungsfirma SR Technics und der Flughafendienstleister Swissport werden heute vom intransparenten HNA-Konzern kontrolliert.
6 | Swiss Education Group
Der Verbund von Schweizer Hotelfach- und Gastgewerbeschulen ist im Juni dieses Jahres an die chinesische Investmentgesellschaft Summer Capital verkauft worden.
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7 | Eterna/Corum
Die chinesische Haidian-Gruppe des Unternehmers Hon Kwok Lung kaufte 2011 den Solothurner Uhrenhersteller für geschätzte 10 bis 15 Millionen Franken.
Heute heisst die Firma Citychamp Watch & Jewellery Group. 2013 verleibte sich Citychamp auch die Neuenburger Uhrenfabrik Corum ein.
8 | Lista Holding
Die Thurgauer Firma für Arbeitsplatzsysteme ist im Juni für rund 200 Millionen Dollar vom chinesischen Werkzeughersteller Hangzhou Great Star Industrial gekauft worden.
9 | Maschinenfabrik Netstal
2016 kaufte ChemChina für 925 Millionen Euro das deutsche Unternehmen Krauss-Maffei, zu dem auch die Glarner Maschinenfabrik Netstal gehört.
Chinesische Milliarden für europäische Firmen
Die Investitionsspitze im Jahr 2016 ist auf die Übernahme der Basler Syngenta durch ChemChina für 43 Milliarden Dollar zurückzuführen.
10 | Leclanché
Die chinesische Narada Power beteiligte sich 2016 mit 30 Prozent am finanziell angeschlagenen Waadtländer Batteriehersteller Leclanché.
11 | Infront
Der Zuger Sportvermarkter ist 2015 für eine Milliarde Euro an den chinesischen Wanda-Konzern gegangen.
12 | Winterthur Gas & Diesel
Die Sparte Schiffsmotoren der ehemaligen Sulzer wird seit 2014 nach einem Joint Venture mit der Staatswerft CSSC von den Chinesen kontrolliert.
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14 | Swissmetal
Der auf Kupfer spezialisierte Metallverarbeiter im bernischen Reconvilier und im solothurnischen Dornach wird seit 2013 von der Baoshida Holding kontrolliert.
15 | Mercuria
Am Erdöl- und Rohstoffhändler aus Genf hat sich ChemChina 2016 mit 12 Prozent beteiligt. Die Chinesen wollen den Anteil erhöhen.