Wow!», entfährt es dem Achtjährigen kurz nach der Bergstation der Seilbahn Holzegg. Kolossal ragt der Grosse Mythen, das Wahrzeichen von Schwyz, als isolierte Felspyramide vor uns in den Himmel. «Da sollen wir hinauf?», fragt er. «Wie denn?» Der Serpentinenweg mit den 47 Kehren ist von hier aus kaum zu erkennen.

Zuoberst blitzt das Bergrestaurant auf 1899 Metern über Meer in der Sonne. Ein tolles Gipfelziel – besonders auch für Kinder. Die Kehren sind nummeriert, so dass man immer weiss, wie viele noch vor einem liegen. Und in etwas mehr als einer Stunde ist man oben.

Bei Kehre 29 wartet ein Steinbänkchen

Der Weg ist zwar steil, aber exponierte und heikle Stellen sind mit Ketten gut gesichert. Unerfahrene oder nicht trittsichere Kinder sollten ans Seil genommen werden. Unsere zwei sieben und acht Jahre alten Jungs springen unangeseilt wie Gämsen voran – sie freuen sich schon auf Kehre 29, dort steht nämlich ein Steinbänkchen, perfekt für eine Trink- und Traubenzuckerpause.

Dann ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum Mythenhaus – und zum Gipfelkreuz. Zum Kreuz hoch muss kurz geklettert werden – die beiden Jungs strahlen dort vor Stolz um die Wette. Das 360-Grad-Panorama ist atemberaubend: Rigi, Pilatus, Walenstöcke und sogar das Grosse Schreckhorn im Kanton Bern sieht man von hier aus.

Es lohnt sich, hier oben, auf dem «Matterhorn der Wanderer», etwas zu verweilen, bevor der steile Abstieg folgt.

Anreise: Mit der Südostbahn bis Einsiedeln, von dort mit dem Postauto bis Brunni Talstation. Mit der Luftseilbahn Brunni–Holzegg kann die Wanderung um etwa eine Stunde abgekürzt werden.

Wanderzeit: 2 1/2 Stunden ab Brunni, 1 1/2 Stunden ab Holzegg; retour: 55 Minuten bis Holzegg, 1 1/2 Stunden bis Brunni;
Höhenmeter: ab Brunni 800 Meter, ab Holzegg 500 Meter

Schwierigkeit: T3 (SAC-Wanderskala), anspruchsvolles Bergwandern, weiss-rot-weiss markiert, gute Trittsicherheit und elementare alpine Erfahrung notwendig

Kinder: Für trittsichere, schwindelfreie und bergerfahrene Kinder ab etwa sechs Jahren kein Problem. Jüngere oder ängstliche Kinder ans Seil nehmen!

Quelle: David Kaplan/Mylandscape.ch