Kinder haben andauernd Fieber. Das ist jedenfalls der Eindruck vieler Eltern. Und der ist nicht so falsch: Ein Vorschulkind macht im Durchschnitt jährlich sechs bis acht Erkrankungen mit Fieber durch.

Hausmittel: Wadenwickel und Essigsocken

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Wie misst man Fieber richtig? Bei Säuglingen und Kleinkindern am besten rektal, das bedeutet im After. Bei älteren Kindern kann in der Achselhöhle gemessen werden. Geräte, wie zum Beispiel das Ohrthermometer, können ungenaue Werte liefern.

Kinder erreichen höhere Fieberwerte als Erwachsene - Temperaturen von über 39 Grad sind nicht selten. Meist ist die Ursache harmlos: Schnupfen und Erkältung, verursacht durch Viren. Bei solchen Temperaturen empfiehlt sich die Senkung des Fiebers. Am effektivsten sind Medikamente wie Paracetamol und Ibuprofen, die in verschiedensten Darreichungsformen erhältlich sind. Hausmittel wie Wadenwickel, Essigsöckli oder absteigende Bäder sind meist auch sehr hilfreich. Auf Acetylsalicylsäure (wie zum Beispiel in Aspirin) sollte hingegen dringend verzichtet werden: Sie kann bei Kindern unter 14 Jahren schwere Nebenwirkungen verursachen, selten sogar zum Tod führen.

Steigt die Temperatur auf 40 Grad, bedarf es genauerer Abklärungen. Plagen das Kind noch andere Symptome wie Husten, Schnupfen, Durchfall oder Ohrenschmerzen? Wenn ja, muss ein Arzt das Kind untersuchen.

Geht die Temperatur trotz Fiebersenkungsmittel nicht innerhalb von zwei bis drei Stunden um mehr als ein Grad zurück, ist der Gang zum Arzt ebenfalls angezeigt. Denn in diesem Fall können schwerwiegende, meist bakterielle Infektionen Ursache sein, zum Beispiel Angina, Hirnhautentzündung, ein Harnwegsinfekt oder Lungen- und Mittelohrentzündungen.

Nicht immer muss erhöhte Temperatur gesenkt werden. Da es den kleinen Patienten ohne Fieber meist aber deutlich besser geht, sie wieder trinken und der Appetit zurückkehrt, ist der Griff in die Hausapotheke nicht falsch.

Wann muss das Kind zum Arzt?

Bei folgenden Zuständen ist der Kinderarzt zu konsultieren:

  • Verwirrtheit, Krampfanfälle
  • Trinkschwäche, fehlende Urinproduktion
  • Fieber über mehr als drei Tage
  • undefinierbare Hautausschläge
  • Kopfschmerzen und Nackensteife
  • nicht zuordenbares Fieber, insbesondere bei reduziertem Allgemeinzustand
  • in den ersten vier Lebensmonaten ist Fieber über 38,5 Grad (rektal gemessen) ein Notfall!