Thomas Schricker darf seine Neurodermitis Neurodermitis Kratzen bis es blutet nicht mehr in der Davoser Hochgebirgsklinik behandeln lassen. Der Direktor wünscht seine Anwesenheit nicht mehr.

Grund ist Schrickers Kritik. Der langjährige Klinikgast hatte sich bei seinem letzten Aufenthalt an die Qualitätsmanagerin des Spitals gewandt. Das Lob-und-Tadel-Formular der Hochgebirgsklinik gab er mit vollem Namen ab, obwohl die Angabe freiwillig ist. Darin lobte er die Freundlichkeit der Mitarbeitenden, forderte einen besseren Nichtraucherschutz und kritisierte einen Vortrag des Direktors.

Ein Njet vom Direktor

Als Schricker neun Monate später einen akut-stationären Aufenthalt anmelden wollte, verweigerte ihm der Klinikdirektor die Aufnahme. Der Patient habe sich bei seinem letzten Aufenthalt «sehr unzufrieden gezeigt» mit zahlreichen Aspekten, wie bereits in den Vorjahren. Der Direktor empfahl ihm per Einschreiben, sich nach einer anderen Rehabilitationsinstitution umzusehen. Thomas Schricker verstand die Welt nicht mehr.

Direktor Georg Schäppi gibt zu einzelnen Patienten aus Datenschutzgründen keine Auskunft. Die Hochgebirgsklinik stehe grundsätzlich allen offen. Ein Recht auf eine Aufnahme gebe es aber für niemanden. «Extrem selten müssen wir Patienten abweisen, die sich immer wieder grundsätzlich negativ äussern und die Atmosphäre in der Klinik belasten.» Konstruktive Kritik sei willkommen und diene der Qualitätssicherung.

Schricker sagt, er habe konstruktive Kritik angebracht und zum Personal und zu den anderen Patienten stets ein gutes Verhältnis gehabt. Ein klärendes persönliches Gespräch habe der Direktor abgelehnt. Die Aufnahmesperre belaste ihn sehr, denn keine Therapie habe so gut gewirkt wie diejenige in Davos. «Ich hätte nie gedacht, dass mir aus meiner Offenheit solche Nachteile erwachsen könnten.»

Wissen, was dem Körper guttut.
«Wissen, was dem Körper guttut.»
Chantal Hebeisen, Redaktorin
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