In regelmässigen Abständen sind sie an Schulen und in Kindergärten ein Thema: Kopfläuse. Wie die Stadt Zürich auf ihrer Informationsseite schreibt, tritt eine Häufung von Ansteckungen mit Läusebefall vor allem nach den Sommerferien auf. Denn obwohl vielerorts noch der Glaube herrscht, dass die Läuse von Mensch zu Mensch springen oder über verunreinigte Kopfkissen oder ähnliches übertragen werden: Die Läuse gelangen nur auf den eigenen Kopf, wenn sie von Haupt zu Haupt wandern können. Also, wenn die Kinder die Köpfe zusammenstecken.

Dabei sind Läuse kein Zeichen mangelnder Hygiene, sondern viel mehr ein Beleg dafür, dass die betroffene Person einen engen Sozialkontakt pflegt. Dabei hilft auch häufiges Haarewaschen nicht: Das Lausweibchen legt ab dem 9. Lebenstag täglich fünf sandkorngrosse Eier, die sie mit einer leimartigen, wasserabweisenden Substanz direkt am Haaransatz festklebt. Diese Substanz verhindert somit, dass sich die Nissen durch Wasserkontakt oder mit normalem Shampoo lösen.

Habe ich Kopfläuse?

Ein Läusebefall ist nicht gefährlich, aber sehr unangenehm. Denn die Läuse ernähren sich von menschlichem Blut. Um ihren Hunger mehrmals pro Tag zu stillen, beissen sie ihren Wirt. Dabei sondern sie einen Speichel ab, der die Blutgerinnung verhindert und zu starkem Juckreiz führt. Wenn man sich dann kratzt, ist dies ein gefundenes Fressen für die Läuse.

Die gute Nachricht ist: Kopfläuse können keine Krankheiten übertragen. Anzeichen für einen Lausbefall können neben dem Jucken auch ein Ekzem auf der Nackenhaut sein. Denn dort nisten sich die Läuse besonders gern ein. Wer sich vergewissern will, ob er Kopfläuse hat, sucht am besten bei den Schläfen, hinter den Ohren und im Nacken. Wer dort Nissen (Lauseier) oder frisch geschlüpfte Nymphen findet, hat mit grosser Wahrscheinlichkeit auch ausgewachsene Kopfläuse in den Haaren.

Von blossem Auge schwer zu entdecken, weil sie lichtscheu sind: Kopfläuse.

Quelle: Thinkstock Kollektion
Wie soll man handeln?

 

  • Alarmzeichen: Sind in der sozialen Umgebung Ihres Kindes (Kindergarten, Krippe, Schule, Sportverein) Läuse aufgetaucht oder kratzt sich Ihr Kind häufig am Kopf, müssen Sie das Haar genau kontrollieren.
  • Spurensicherung: Nehmen Sie sich dafür genügend Zeit. Arbeiten Sie bei gutem Licht. Kämmen Sie das Kopfhaar mit einem Nissenkamm durch – Strähne für Strähne. Die Wirksamkeit der Kämme ist unterschiedlich. Bewährt haben sich Kämme mit langen, eng stehenden Zinken (etwa der «Licemeister»). Da Läuse lichtscheu sind, werden sie nur selten gesehen, oft entdeckt man jedoch Nissen. Sie sind hell, oval, klein wie ein Sandkorn und kleben am Haar fest.
  • Bekämpfung: Am wirksamsten ist die Kontrolle, wenn Sie auf das handtuchtrockene Haar grosszügig eine handelsübliche Haarspülung verteilen. Die Läuse können sich dann kaum mehr bewegen, und die Nissen lassen sich besser abstreifen.
  • Einzelne Nissen: Sind es nur vereinzelte Nissen, reicht es, diese zu entfernen und das Haar weiterhin regelmässig zu kontrollieren.
  • Laus-Shampoo: Wenden Sie das Laus-Shampoo nur an, wenn Sie wirklich lebendige Läuse gefunden haben. Vorbeugende Behandlungen nützen nichts. Da die chemischen Produkte ungesund sind, sollten sie möglichst wenig mit dem Körper in Berührung kommen: Ziehen Sie vor dem Auftragen Gummihandschuhe über und waschen Sie den Schaum nie in der gefüllten Badewanne oder unter der laufenden Dusche ab. Die Behandlung muss nach sechs und zwölf Tagen wiederholt werden. In der Zwischenzeit müssen Sie konsequent alle Nissen entfernen.
  • Resistenz: Finden sich nach der chemischen Behandlung noch immer lebendige Läuse, sind sie resistent gegen die im Shampoo enthaltene Wirksubstanz. Wechseln Sie das Shampoo.
  • Nachkontrolle: Kontrollieren Sie das Haar im ersten Monat mindestens zweimal wöchentlich. Auch später, wenn sich die Lage beruhigt hat, sind regelmässige Haarkontrollen die beste Vorbeugung. Je früher die Läuse entdeckt werden, desto weniger Zeit haben sie, sich zu vermehren – und die Behandlung ist viel einfacher.
  • Information: Benachrichtigen Sie sofort Krippe, Schule, Hort sowie die Eltern der Freunde, wenn Sie bei Ihrem Kind Läuse oder Nissen finden.
Wissen, was dem Körper guttut.
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Chantal Hebeisen, Redaktorin
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