Vier Tage Wien, Paris oder Prag, Frühstück inklusive, mit bis zu drei Begleitpersonen: Das Angebot von Tour-Trends machte Peter Schaerer aus Römerswil LU stutzig, da die Reise keinen Franken kosten sollte. Schaerer habe «ganz grosses Glück» gehabt und aus einer Verlosung «den Nebenpreis» gewonnen, stand im Tour-Trends-Brief. Er müsse nur seine Wunschdestination und das gewünschte Datum ankreuzen. Am Schluss des Textes dann der Haken: Die «Bearbeitungsgebühr» für den Organisationsaufwand koste 69 Franken pro Person.

Immer wieder neue Namen

«Eine Kontaktadresse war nicht zu finden. Die angegebene Telefonnummer klingelte ins Leere, auf meine E-Mail bekam ich eine Fehlermeldung», sagt Schaerer. Auf der Website firmiert ein Frank Mucha als verantwortlich. Laut Schweizer Handelsregister war er bis April 2016 Geschäftsführer der Travel Trend Tours. Die Firma mit Sitz in Ermatingen TG änderte ihren Namen in den letzten Jahren fünfmal. Sie hiess etwa TWS-Helvetia, Millennium Travel Tours oder Jahn’s Reisewelt.

Was es mit den Namenswechseln und der «Bearbeitungsgebühr» auf sich hat, hätte der Beobachter gern erfahren. Doch Mucha war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. «Da will sehr wahrscheinlich jemand auf billige Art Geld erschwindeln», sagt Beobachter-Berater Michael Krampf. Für Gewinnversprechen ohne klaren Absender oder für «Gratisreisen», für die erst mal eine Gebühr fällig werde, empfiehlt Krampf nur eine Destination: den Abfallkübel.

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Tina Berg, Redaktorin
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