Was in Lebensmitteln verboten ist, wird auf Lippen aufgetragen – und über den Tag geschluckt. Weil der Stoff Titandioxid das Erbgut schädigen könnte, wurde er im vergangenen Jahr von der EU und der Schweiz verboten. Aber nur für Lebensmittel. Kosmetikprodukte und Zahnpasten fallen nicht darunter.

Mehrere Labortests weisen nun nach, dass kaum ein im Handel erhältlicher Lippenstift ohne den aufhellenden Farbstoff Titandioxid auskommt. Ein vom Konsumentenmagazin «Saldo» beauftragtes Labor fand den Stoff in allen zwölf getesteten Produkten. Die Stifte von Catrice und Maybelline bestanden sogar zu zehn Prozent aus Titandioxid. Und selbst Sante, ein Hersteller von Naturkosmetik, verwendet den Weissmacher. Alle getesteten Stifte enthielten auch weitere problematische Stoffe.

Eine Untersuchung des deutschen Magazins «Öko-Test» sorgte Anfang des Jahres für ähnlich vernichtende Ergebnisse: Auch hier schnitt kein Produkt mit einem guten Resultat ab. Das einzige ohne Titandioxid und mit befriedigender Note war laut dem Magazin der Essence Hydra Matte Lipstick.

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Peter Johannes Meier, Ressortleiter
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