Ausgeschafft in den Ukraine-Krieg
Vlady lebte in der Schweiz, seit er knapp elf war. Bis er im Herbst 2024 in die Ukraine ausgeschafft wurde – als erster Mensch seit Kriegsbeginn. Die Hintergründe zu diesem Urteil im Beobachter-Podcast.
Von Wetzikon ZH an die Front: Vlady kam mit knapp elf Jahren in Schweiz. Im Herbst 2024 wurde der mittlerweile 28-Jährige in die Ukraine ausgeschafft – als erster Mensch seit Kriegsbeginn. Der Beobachter hat ihn in Lwiw getroffen, wo er sich vor dem Militär versteckt.
«Ausgeschafft in den Ukraine-Krieg» ist die neuste Folge unserer Podcast-Reihe «Der Fall». Moderator Eric Facon spricht mit Autor Lukas Lippert und Rechtsexpertin Katrin Reichmuth über die rechtlichen Hintergründe.
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Der Podcast «Der Fall» lehnt sich an die gleichnamige Beobachter-Rubrik an. Gastgeber Eric Facon unterhält sich darin mit den Autorinnen und Autoren über die bewegenden Geschichten: über einen Konflikt in der Nachbarschaft etwa, der wegen einer vermuteten Überwachungskamera eskaliert. Oder über einen Flüchtling, der gebüsst wurde, weil er keinen Ausweis hatte.
Der Podcast ist nicht einfach eine vorgelesene Version des Heftformats. Er beleuchtet die Hintergründe und Fragen, mit denen die Schreibenden konfrontiert waren. Im Gespräch mit Eric Facon erzählen sie auch, wie sie zu den Geschichten kamen, über Schwierigkeiten bei der Recherche oder wie die Geschichte weiterging, nachdem sie im Beobachter erschienen war. In jeder Folge erklärt zudem eine Rechtsberaterin – Katharina Siegrist oder Katrin Reichmuth – juristische Fragen rund um die Fälle und ordnet sie rechtlich ein.
Verantwortlich für den Podcast ist der Journalist Eric Facon, eine bekannte Stimme von Radio SRF. Er war mehrfach auf der Shortlist für den «Kulturjournalisten des Jahres». Nun hat er sich als Podcaster einen Namen gemacht – unter anderem mit dem «Kulturstammtisch», einer Diskussionsrunde, für die er seit 2008 verantwortlich zeichnet, oder dem Hörstück «D Rosmarie und mir» über den bekannten Song von Polo Hofers Band Rumpelstilz.
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2 Kommentare
Ukraine-Krieg: Die Diplomatie hat versagt!
Seit Jahren weiss man im Westen, dass Russland mit der NATO-Osterweiterung nicht einverstanden ist. Die Annexion der Krim 2014 und der Kleinkrieg in der Ost-Ukraine seit acht Jahren gaben klare Hinweise für eine mögliche Eskalation des Konflikts. Die grosse Diplomatenschar hat die Gefährlichkeit offenbar unterschätzt oder bewusst Powerplay gespielt, auf Kosten jetzt der ukrainischen Bevölkerung und der Soldaten.
Diplomatie, die meist im Dunkeln stattfindet, muss sich vermehrt in der Öffentlichkeit erklären. Es muss verhindert werden, dass die Machtspiele der wenigen Mächtigen in Kriege ausarten.
Russland sieht sich heute mehr von Feinden umgeben, als dass man von einem neuen russischen Weltreich träumt. Sanktionen gegen Russland ändern nichts an der einfachen, auf der Geographie und der Geschichte begründeten Erkenntnis, dass Sicherheit in Europa am besten mit und nicht gegen Russland erzielt wird. Das bedeutet, dass nicht nur die Auswirkungen weiterer Sanktionen bedacht werden müssen, sondern es ist endlich zu überlegen, wie Vertrauen wieder aufgebaut, die Ukraine als Staat stabilisiert und die europäische Friedensordnung für die Zukunft gesichert werden kann.
Krieg beendet: Was ändert sich?
Ich frage mich immer wieder: Wie hätte Hitler-Deutschland Europa inkl. Russland verwaltet, wenn es den 2. Weltkrieg gewonnen hätte? Es wäre an dieser Aufgabe grandios gescheitert! Man kann keinen Kontinent politisch gegen den Willen seiner Bevölkerung langfristig unterdrücken, schon gar nicht einen vielsprachigen. Dazu braucht es vielleicht nicht einmal eine Guerilla-Organisation, nur ekligen passiven Widerstand.
Der Widerstand der Bevölkerung und/oder der Machthaber in den Heimatländern setzte sich kurz- oder langfristig immer gegen die Ziele der Interventionisten durch (siehe Vietnam, Irak, Afghanistan, Westbalkan, Libyen, Ostblock).