Liegt eine 13. AHV-Rente drin?
Das war die Woche vom 5. bis 11. Februar 2024 im Beobachter.
Veröffentlicht am 9. Februar 2024 - 15:01 Uhr
Liebe Leserinnen und Leser
Ich bins, Jasmine Helbling, 33 Jahre alt. Keine Sorge, das wird keine Partnerannonce. Ich denke nur grad übers Altern nach.
Im März ist nämlich mein Geburtstag – und die Schweiz stimmt über eine 13. AHV-Rente ab. Bei einem Ja müsste ich wohl tiefer in die Tasche greifen – für meine Eltern, Grosseltern, die Allgemeinheit. Das ist so weit okay, das Rentensystem basiert schliesslich auf Solidarität.
Nur: Gibts noch genug Geld, wenn ich selbst einmal pensioniert bin? Seit Jahren wollen Vorstösse mehr Fairness in der Altersvorsorge erreichen. Aber was ist fair? Liegt eine 13. AHV-Rente überhaupt drin? Und wer kommt dafür auf? Schwierige Fragen. Aber nicht verzagen, Kollegen fragen!
Die Geschichte der Woche
Matthias Pflume und Martin Müller wissen (fast) alles über die Schweizer Altersvorsorge. In ihrem Artikel beantworten sie die wichtigsten Fragen zur gewollten und zur unbeabsichtigten Umverteilung. Matthias Pflume:
«Wir bewerten nicht, wir zeigen nur auf. Möglichst einfach, damit alle eine gute Entscheidungsgrundlage für die Abstimmung haben.»
Ausserdem
Im Erklärtext hält sich Matthias Pflume mit persönlichen Wertungen natürlich zurück. Er hat zum Thema auch einen persönlichen Kommentar geschrieben. Meinung zur 13. AHV-Rente: Mehr Rente – aber dafür auch länger arbeiten. Jetzt lesen (mit Abo).
So viele wie noch nie werden ohne Billett in Zug, Bus oder Tram erwischt. Warum das so ist und was sich ändern muss, erklären wir hier. Tram, Bus und Bahn: Warum fahren so viele Leute schwarz? Jetzt lesen.
Für unsere Serie «Die Abrechnung» legen Menschen wie Sie und ich ihr Einkommen offen – und wofür sie ihr Geld ausgeben. Diesmal Nina Gut und ihr Mann. Sie verdienen gut. Mit drei Kindern in der Stadt Zürich ist das aber auch nötig. Blick ins Budget einer Familie: «Wir verdienen netto 15’710 Franken pro Monat.» Jetzt lesen.
Und aus der Redaktion
Kennen Sie schon unseren neuen Nachrichtenüberblick? Immer am Freitag liefert er Ihnen drei bis vier wirklich wichtige Nachrichten – kompakt, verständlich und mit Haltung aufgeschrieben. Der Fokus: Was hat die Schweiz diese Woche gerechter, transparenter, fortschrittlicher gemacht? Und wo gings eher rückwärts?
Entwickelt, getestet und nachjustiert haben wir dieses Angebot zusammen mit unserem Labor. Unterdessen helfen schon fast 200 Menschen dort mit, den Beobachter nützlicher, flinker und digitaler zu machen. Aktuell arbeiten wir zum Beispiel gerade gemeinsam an der neuen Smartphone-App, die wir in ein paar Wochen veröffentlichen wollen.
Lust am Mitgestalten, Interesse am Digitalen und ein bisschen Zeit? Dann melden Sie sich doch auch für unser Labor an. Wir würden uns freuen.
Soviel für heute
Ich denke weiter übers Altern nach. Was wohl eines Tages übrig bleibt? An Geld, an Gesundheit? Einige Fragen können selbst die Kollegen nicht beantworten. Aber hey, vor einer Woche sang Joni Mitchell an den Grammys: «I really don’t know life at all.» Und ganz ehrlich, wenn selbst die 80-Jährige noch übers Leben rätselt, muss auch ich nicht alle Antworten kennen. Etwas über die Altersvorsorge zu lernen, kann trotzdem nicht schaden. Hören Sie dazu Joni Mitchell, das hilft.
Bis nächste Woche.
10 Kommentare
JA zur 13. AHV-Rente: Der Mittelstand hat auch Anrecht auf mehr Geld!
Der Bundesrat will – wie viele Gegner:innen der 13. AHV-Rente – nur noch bedürftige Rentner:innen stärker gezielt finanziell unterstützen. Er übersieht dabei, dass er damit den Abstand zwischen dem Mittelstand und der Unterschicht noch weiter verringert. Der Anreiz, für das Alter mit Lohnarbeit vorzusorgen, muss bestehen bleiben. Genau das soll mit der 13. AHV-Rente erreicht werden.
Die AHV sollte in Zukunft aber nicht wie bisher vorwiegend über Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge finanziert oder ein höheres Rentenalter eingeführt werden. Kurzfristig sind die Mehrwertsteuer und die Bundesbeiträge zu erhöhen. Längerfristig sind ergiebige neue Finanzquellen für die AHV zu erschliessen, z.B. eine Abgabe auf Zuwandernde, eine Mikrosteuer oder eine progressive Konsumsteuer.
JA zur 13. AHV-Rente: Das Volk will auch seinen Teil am Wohlstand!
Solange die Schweiz für alles und alle mitbezahlt, was sich auf dem Planeten bewegt, wollen die Menschen in der Schweiz auch etwas davon haben. Gerade in der Altersvorsorge gibt es dafür den grössten gemeinsamen Nenner.
JA zur 13. AHV-Rente: Die Schweiz hat das Geld dafür!
Das Volk beobachtet das Finanzgebaren des Bundes genau: Bundesgeld für die AHV sei nicht vorhanden, aber dann hat man doch mehrere Milliarden Franken für das Asylwesen, für die Ukraine, für die Entwicklungshilfe, für die Klimahilfe und so weiter. Die Leute bemerken diesen eklatanten Widerspruch.
JA zur 13. AHV-Rente: Mehr Bundesgeld für in der Schweiz Ansässige!
„Wer wie die Mitte oder die FDP in Fragen um Asyl und Zuwanderung nur lautstark Verschärfungen verkündet, um die Türen dann noch weiter aufzustossen, muss sich nicht wundern, wenn die Stimmbürger irgendwann frustriert zurückschlagen.
Haben unsere Politiker in Bern eigentlich das Gefühl, das Volk merke nicht, dass die Ausgaben für die Bewältigung von immer mehr Asylsuchenden ins Uferlose wachsen? Inzwischen geben wir dafür weit über vier Milliarden Franken aus. Während man als Schweizer mit immer höheren Stromrechnungen und Krankenkassenprämien zur Kasse gebeten wird.
Statt das Leben der Menschen in diesem Lande zu verbessern, wie man des von der Politik erwarten dürfte, beschäftigt sich das Parlament lieber mit der Frage, ob man das Geschlecht selber wählen darf.
Wer solchen Unfug treibt, sollte sich nicht wundern, wenn er eines Tages die Quittung präsentiert bekommt – in Form einer 13. AHV-Rente eben.“ (Hubert Mooser in Weltwoche vom 21.2.2024)