Im Jahr 2022 wurden 15’009 Firmen- und Privatkonkursverfahren eröffnet. Im Vergleich zum Jahr 2021 sind das 6,6 Prozent mehr, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Mittwoch mitteilte. Dieser Wert bewege sich auf hohem Niveau und sei doppelt so hoch wie der Durchschnitt der letzten fünf Jahre vor der Pandemie. Immerhin flacht die Welle langsam ab. Der Anstieg jetzt ist geringer als im Vorjahr. 

Am stärksten nahm die Anzahl Konkurseröffnungen gegenüber 2021 in den Kantonen Tessin (+323), Bern (+222) und Zürich (+183) zu. Den grössten Rückgang registrierte das BFS in absoluten Zahlen in den Kantonen Waadt (–131) und Genf (–55). 

Bei den Betreibungen stieg die Zahl der Zahlungsbefehle und Verwertungen leicht an, während diejenige der Pfändungsvollzüge zurückging. 2018 und 2019 waren bei den Betreibungsvorgängen Spitzenwerte registriert worden. So gab es über drei Millionen Zahlungsbefehle. Seit dem Rückgang im Jahr 2020 ist die Zahl gesunken. 

Privatkonkurs oft nicht sinnvoll

Privatkonkurs zu eröffnen, kann zwar erleichternd sein, weil von einem Moment auf den anderen der Druck wegfällt. Doch in den meisten Fällen ist dieser Schritt nicht sinnvoll. Etwa bei sehr tiefem Einkommen. Wenn ständig neue Schulden hinzukommen, nützt der Privatkonkurs nichts – weil so die Schuldenspirale nicht unterbrochen wird.

In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie aus der Schuldenfalle herauskommen und in welchem Fall ein Privatkonkurs sinnvoll ist.