Eine Zeitschrift ist die Summe der Menschen, die sie machen. Und die Augen und Ohren jeder Redaktion sind die Reporterinnen und Redaktoren. Schliesslich bestimmen sie, worüber geschrieben wird, wie Fakten eingeordnet werden und mit wem geredet wird.

Beim Beobachter wollen wir die Welt möglichst so abbilden, wie sie tatsächlich ist. Unseren Blick offen, neugierig und (möglichst) unvoreingenommen in die Schweiz hinausrichten.

Und doch prägen die Lebenserfahrungen der Redaktorinnen und Redaktoren entscheidend, wie der Beobachter über die Welt schreibt.

Darum kommen wir nicht herum. Es ist aber an sich kein Problem. Solange wir Ihnen gegenüber transparent sind. Und solange wir es auch uns selber immer wieder ganz bewusst vor Augen halten. Uns gegenseitig herausfordern. Miteinander nachdenken und hart diskutieren.

Und solange wir darauf achten, dass möglichst viele, möglichst verschiedene Biografien, Lebenserfahrungen, Haltungen und Perspektiven in unserer Redaktion zusammenkommen. Und das tun, worin wir Profis sind: journalistisches Handwerk – recherchieren und einordnen.

Wer also sind die Augen und Ohren des Beobachters?

In unserer Redaktion arbeiten 28 Frauen (2120 Stellenprozente) und 23 Männer (1920 Stellenprozente), eine Ressortleiterin und zwei Ressortleiter, ein Produktionschef und eine Leiterin Optik. Zwei der fünf Mitglieder der Chefredaktion sind Frauen.

An einer Redaktionssitzung diskutieren beim Beobachter Menschen im Alter von 23 bis 64 miteinander. Manche von uns leben im traditionellen Rollenmodell. Andere organisieren sich partnerschaftlich. Am Konferenztisch sitzen Kinderlose, Eltern, Teilzeit- und Vollzeitberufstätige.

Die Redaktorinnen und Redaktoren des Beobachters wohnen in Luzern, Bern, Basel, Mühlethurnen, Biel, St. Gallen, Winterthur, Biglen sowie Zürich und Umgebung. Uns ist bewusst, dass unsere Sicht auf die Schweiz urban geprägt ist, darum gehen wir so oft wie möglich raus aus den Büros direkt zu den Leuten. Reden – wenns irgendwie geht – mit den Leuten statt über sie.

Politisch sind wir «grüne Mitte». Nicht jeder Redaktor, jede Redaktorin denkt so. Die einen sind bürgerlich orientiert, andere links. Aber dieser politische Schwerpunkt ergibt sich, wenn die Redaktorinnen und Redaktoren für sich einen Smartspider (ein politisches Analysetool) ausfüllen – und wir die Diagramme am Schluss übereinanderlegen.

Weil sich die Redaktorinnen und Redaktoren durch diese Selbstauswertung ihrer politischen Orientierung bewusst sind, erkennen sie besser, wann die persönliche Brille den Blick auf die Fakten vernebeln könnte. Dadurch können sie ihre Arbeit besser machen: ohne Scheuklappen recherchieren, Themen überparteilich und aus allen Perspektiven beleuchten.

Eine Redaktion kann aber unmöglich alle Perspektiven einnehmen und alle Blicke auf die Welt abdecken. Fast niemand in unserer Redaktion hat zum Beispiel einen Migrationshintergrund. Damit fehlt uns die Perspektive, wie es ist, in einem anderen Land aufgewachsen zu sein und in der Schweiz zu leben. Weil uns das bewusst ist, befragen oder porträtieren wir auch Menschen, die aus einem anderen Land, einer anderen Kultur hierhergekommen sind. Deshalb haben wir etwa Shqipe Sylejmani verpflichtet, in ihrer Kolumne «Shqipes Welten» eine solche Perspektive zu teilen.

Und deswegen sind auch Sie als Leserin oder Leser für den Beobachter besonders wichtig: Sie können uns Winkel ausleuchten, die wir nicht sehen, und Perspektiven zeigen, auf die wir nicht stossen. Uns Ihre Probleme schildern, uns Themen vorschlagen und uns Ihre Meinung sagen. Etwa per Mail an redaktion@beobachter.ch; direkt an Redaktorinnen und Redaktoren (vorname.name@beobachter.ch) oder über www.sichermelden.ch.

Denn eine Zeitschrift ist die Summe der Menschen, die sie machen. 

Und beim Beobachter bedeutet das: Auch Sie gehören dazu.