Sie sind hochansteckend und können im schlimmsten Fall zu Nierenversagen und damit zum Tod des Patienten führen: Enterohämorrhagische E. coli-Bakterien, kurz EHEC. Und sie verbreiten sich rasend schnell, schenkt man den Statistiken Glauben. Auch in der Schweiz haben gemeldete Ansteckungen in den letzten zwei Jahren um fast 50 Prozent zugenommen. Über die letzten zehn Jahre haben sie sich sogar fast verzehnfacht.

Panik ist allerdings nicht angebracht. «Wir vermuten stark, dass es sich um ein sogenanntes «Meldeartefakt» handelt. Das bedeutet, dass die Zunahme auf neue Diagnoseverfahren zurückzuführen ist, bei denen gleich nach mehreren Erregern gesucht wird.», sagt Patrick Mathys, Stellvertretender Leiter Übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit.

Hoch infektiöser Erreger

Dennoch lohnen sich alltägliche Vorsichtsmassnahmen, denn EHEC-Infektionen zählen zu den häufigsten Ursachen von Lebensmittelvergiftungen. «Zwei-, dreimal am Tag die Hände mit Seife und warmem Wasser waschen Hygiene Hände gut, alles gut ist sicherlich für jedermann sinnvoll und sollte eigentlich selbstverständlich sein», sagt Patrick Mathys.

Dass der Erreger hoch infektiös ist, begünstigt eine Übertragung von Mensch zu Mensch. Die Ansteckung kann aber auch durch Tierkontakt oder durch das Schlucken von Badewasser erfolgen. Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie unter Umständen auch wässriger und blutiger Darmblutung Was tun bei Blut im Stuhl? Durchfall. Spätestens dann sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine schwere Begleiterscheinung, die zu Nierenversagen führen kann, ist das sogenannte hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Besonders gefährdet sind ältere Personen und Kinder.

Vorsicht bei importiertem Poulet

EHEC-Bakterien werden immer resistenter gegen penicillinartige Antibiotika. Seit einiger Zeit wurde in Bakterienstämmen zudem das Resistenzgen MCR-1 Antibiotika Dem Resistenz-Gen auf der Spur nachgewiesen, das die Bakterien immun gegen Antibiotika macht. Auch gegen Colistin. Das Präparat wird als Reserveantibiotikum eingesetzt wird, wenn alle andern versagen. MCR-1 ist in der Schweiz bereits seit 2012 im Umlauf, etwa in Flusswasser. Ebenso wurde es in importiertem Gemüse und Geflügel nachgewiesen.

So schützen Sie sich und Ihr Umfeld vor bakteriellen Infektionen
  • Waschen Sie Ihre Hände nach der Toilette Keimschleudern «Putzen Sie das WC immer zuletzt!» .
  • Waschen Sie generell Ihre Hände häufig und mit Seife und warmem Wasser.
  • Reinigen Sie Ihr Handy ab und an. Auf Handys leben mehr Keime als auf Toilettenbrillen, haben indische Forscher herausgefunden.
  • Meiden Sie Türklinken und Treppengeländer. Laut einer US-Studie brauchen Viren von einer Türklinke ausgehend selbst in grossen Gebäuden nur wenige Stunden, um sich im ganzen Haus auszubreiten.
  • Achten Sie auf genügend Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen, insbesondere in Büros.
  • Schlucken Sie kein Badewassser in öffentlichen Bädern.
  • Reinigen Sie die Geräte im Fitnessstudio selber, bevor Sie sie benützen.
  • Bankomaten sind Keimschleudern – sie werden von vielen Menschen benützt, ohne dass die sich vorher oder nachher die Hände waschen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind beim Besuch eines Streichelzoos nicht isst oder die Finger in den Mund steckt.
  • Reine und unreine Arbeitsschritte beim Kochen trennen Salmonellen Bakterien am Spiess , also ungewaschene oder rohe Produkte nicht mit genussfertigen oder gekochten Lebensmitteln in Berührung bringen.
  • Vorsicht vor Tropfflüssigkeiten, etwa dem Tauwasser von gefrorenem Geflügel. Sie enthalten Mikroorganismen und können Hände, Tische, Ablagen und Geräte verunreinigen.
  • Schneidebretter, Messer und Co. zwischen dem Bearbeiten verschiedener Produkte gründlich mit heissem Wasser reinigen.
  • Rohe und zubereitete Frischprodukte im Kühlschrank aufbewahren. Die Kälte verhindert oder verlangsamt die Vermehrung von Mikroorganismen.
  • Und die gute Nachricht: Küssen ist viel ungefährlicher als Händeschütteln Hygiene Küssen besser als Händeschütteln .
Wissen, was dem Körper guttut.
«Wissen, was dem Körper guttut.»
Chantal Hebeisen, Redaktorin
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