Die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat für die Studie im Auftrag des Tabakpräventionsfonds letztes Jahr 2732 Kinder und Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren befragt. 

Vergleicht man die Zahlen der ZHAW-Studie mit denjenigen der in den Jahren 2013 bis 2016 im Kanton Zürich durchgeführten «Luftibus»-Studie, so fällt auf, dass der Anteil der Rauchenden unter den 14- und 15-Jährigen massiv gestiegen ist. Bei den 14-Jährigen hat er sich von 2 auf 5 Prozent mehr als verdoppelt. Bei den 15-Jährigen stieg der Anteil der regelmässig Rauchenden von 4,5 auf 12,3 Prozent. In der Altersgruppe der 16- bis 17-Jährigen stieg der Anteil leicht von 21 auf 22 Prozent. 

«Die Zahlen sind erschreckend», sagt Alexander Möller, Lungenspezialist am Kinderspital Zürich, der die beiden Studien mitverfasst hat und auch im Komitee der Volksinitiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabak» sitzt. «Sie zeigen vor allem auch, dass die selbst auferlegten Werbebeschränkungen Werbung für E-Zigaretten Verdampfte Versprechungen , mit denen sich die Tabakindustrie brüstet, überhaupt nichts nützen.»

Der Branchenverband Swiss Cigarette hatte im Jahr 2018 vereinbart, dass Werbung für Tabakwaren «nicht speziell an Minderjährige gerichtet sein oder diese besonders ansprechen soll». Allerdings sind Online-Medien oder Social Media, die von Jugendlichen besonders häufig genutzt werden, in der Vereinbarung nicht erwähnt .

Martin Kuonen, Geschäftsführer von Swiss Cigarette, hält die Werbebeschränkungen Coop Pronto «Keine Werbekampagne» für Zigaretten zielt auf Jugendliche trotz der neuen Zahlen zu rauchenden Jugendlichen für wirksam: «Zusätzlich zu den bestehenden Restriktionen und Verboten verzichtet die Branche beispielsweise seit 2018 freiwillig darauf, auf People-Seiten von Printmedien Werbung zu schalten», sagt er. Auch habe es vereinzelt Fälle gegeben, in denen ein Mitglied von Swiss Cigarette ein anderes Mitglied im Rahmen eines Schiedsverfahrens wegen Verletzung der Werberegeln angezeigt habe. «Das zeigt, dass die Selbstregulierung funktioniert.» 

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Thomas Angeli, Redaktor
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