Im Rahmen der «Axa Mind Health Study» wurden im Herbst 2022 in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Ipsos über 31’000 Personen aus 16 Ländern im Alter zwischen 18 und 74 Jahren online zu ihrer mentalen Verfassung befragt.

Das Positive vorweg: Mit zunehmendem Alter steigt auch das mentale Wohlbefinden. Die Selbstakzeptanz erhöht sich, und das Risikopotenzial von mentalen Gesundheitsproblemen nimmt gleichzeitig ab.

1. Schweizerinnen und Schweizern geht es vergleichsweise gut

Die Schweiz belegt in der Studie bei der subjektiven Einschätzung über ihre eigene mentale Gesundheit den vierten Platz. Nur die Bevölkerungen in Thailand, Frankreich und Mexiko fühlen sich mental fitter als Schweizerinnen und Schweizer. Die Türkei, Japan und Italien sind in der besagten Studie indessen die Schlusslichter.

2. Jede vierte Person in der Schweiz beklagt mentale Gesundheitsprobleme

Dennoch geben 26 Prozent von insgesamt 2000 befragten Personen aus der Schweiz an, unter mentalen Gesundheitsproblemen wie Depressionen oder Angstzuständen zu leiden. Mit diesem Wert liegt die Schweiz im Mittelfeld. Spitzenreiter sind die USA, wo 40 Prozent der befragten Personen angeben, psychische Beeinträchtigungen zu haben.

3. Frauen weisen ein generell schlechteres Wohlbefinden auf als Männer

Auffallend ist, dass Frauen in allen Altersgruppen ein insgesamt schlechteres Wohlbefinden aufweisen als Männer. Ausnahmen sind China und Japan, wo sich die subjektiven Einschätzungen zur mentalen Gesundheit die Waage halten.

Axa-Studie zur psychischen Gesundheit von Frauen
Quelle: Axa Mind Health Study

4. Frauen fühlen sich einsamer, gestresster und sozial mehr unter Druck als Männer

In der Befragung gaben rund ein Viertel mehr Frauen als Männer an, sich regelmässig einsam zu fühlen. Auch leiden ein Fünftel mehr Frauen als Männer unter Stress im Alltag, unter anderem aufgrund der ungleich verteilten Verantwortung im Haushalt. Augenfällig ist auch die Tatsache, dass 30 Prozent mehr Frauen als Männer das Gefühl haben, den Ansprüchen ihres sozialen Umfelds nicht gerecht zu werden. Insgesamt weisen Frauen eine tiefere Selbstakzeptanz und Lebensfreude auf als Männer.

5. Digitale Plattformen schaden jungen Erwachsenen

In der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren gaben 38 Prozent der befragten Personen an, dass die Rezeption von Inhalten auf digitalen Plattformen, insbesondere den sozialen Kanälen, sich stark negativ auf ihre mentale Gesundheit auswirkt. Ausserdem sorgen sich über zwei Drittel der Befragten in dieser Alterskategorie um die Zukunft generell. Insbesondere der Klimawandel macht den Jugendlichen mehr zu schaffen als älteren Personen. Auch sind junge Erwachsene doppelt so häufig von einem negativen Körperbild betroffen als Personen höherer Altersklassen.

Haben Sie oder hat jemand, den Sie kennen, eine psychische Erkrankung? Hier finden Sie Hilfe:

Pro Mente Sana; Tel. 0848 800 858

Kinderseele Schweiz: Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen

Verein Postpartale Depression; Tel. 044 720 25 55

Angehörige.ch: Beratung und Anlaufstellen

VASK: regionale Vereine für Angehörige

Selbsthilfegruppen

Pro Juventute: Beratung für Kinder und Jugendliche; Tel. 147

Dargebotene Hand: Sorgen-Hotline; Tel. 143

Angst- und Panikhilfe Schweiz; Tel. 0848 801 109

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