Der unvollständige Verlust des Geruchsvermögens, auch Hyposmie genannt, ist eines der zehn häufigsten Symptome von Long Covid. Mit dem Geruchssinn verabschiedet sich auch der Geschmackssinn. Das kann sehr belastend sein, insbesondere für Menschen, die gern kochen und essen oder beruflich auf ihren Gaumen und ihre Nase angewiesen sind. 

Frauen und Menschen, die einen besonders schweren Verlauf der Covid-Infektion hatten, sind häufiger betroffen. Bisher sind nur wenige Therapiemöglichkeiten verfügbar. Hoffnung machen nun die Erkenntnisse einer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Sie hat verschiedene Studien evaluiert und kommt zum Schluss: Schnuppertraining kann das Riechvermögen massiv verbessern.

Von einer medikamentösen Behandlung mit Kortison rät die Arbeitsgemeinschaft ab.

Betroffene sollen zweimal täglich für jeweils etwa 30 Sekunden an vier verschiedenen Duftquellen riechen. Als «Trainingsdüfte», so das Ärztegremium, bewähren sich Zitrone, Rose, Nelke und Eukalyptus, zum Beispiel in Form von Duftölen. Insgesamt sollte man das Training über einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten durchführen. Nach drei bis vier Monaten sollen andere Düfte verwendet werden, zum Beispiel Lavendel oder Zimt.

Von einer medikamentösen Behandlung mit Kortison rät die Arbeitsgemeinschaft ab. Die Behandlung mit Kortikosteroiden über die Nase scheine bei postviralen Riechstörungen keine Verbesserung der Riechfunktion zu bewirken. Auch für oral eingenommene Kortisonpräparate seien erste Studienergebnisse zu unterschiedlich. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen könne deren Anwendung nicht generell empfohlen werden.